Pressemitteilung |

Die CD wurde zum "Twen" / 1982 kamen die ersten Compact Discs auf den Markt

(Hannover) - Die digitale Revolution ist genau 20 Jahre alt. Im August 1982 wurde die erste CD-Fabrik in Hannover eröffnet, im Herbst des selben Jahres erschienen die ersten CDs im Handel. Heute ist die Compact Disc das weltweit am weitesten verbreitete Speichermedium für Daten und Musik. Rund 30 Milliarden Euro werden weltweit jährlich für Tonträger ausgegeben, wobei die CD mit einem Absatzanteil von 72 Prozent die dominierende Rolle spielt.

Das sah zum Anfang ihrer "Karriere" überhaupt nicht so aus. Unter der Überschrift "gekühlte Geigen" berichtete ein führendes deutsches Wirtschaftsmagazin noch 1983 über das "Mäkeln" zahlreicher Kritiker darüber, dass von der propagierten "nie dagewesenen Transparenz und Reinheit des Klangbildes" herzlich wenig zu hören sei. Die Geigen in Vivaldis "Vier Jahreszeiten" klangen nach Ansicht der Schweizer Fachzeitschrift "Electronic Sound" "extrem spitz, grell und wie aus der Tiefkühltruhe". Den Testhörern von "Audio" verdarb ein "näselnd verfärbter Streicherklang" den Spaß an Schuberts neunter Sinfonie. Und die "Zeit" urteilte über Opernarien auf Compact Disc: "Seltsam verhärtet und steril, ohne jeden belcantistischen Charme".

Tatsächlich benutzten die Plattenfirmen zunächst die falsche Technik in den Studios, bzw. mussten neue Aufnahmesysteme entwickeln, um die CD zum Erfolg zu führen. Auch die Musikverleger der damaligen Zeit waren skeptisch. Nach einer Sitzung des deutschen Musikverleger-Verbandes im Jahr 1984 wurde bezweifelt, dass die CD die herkömmliche schwarze Scheibe nach zehn Jahren ablösen könnte. "Die Prognosen" - so die Musikverleger damals - "dass 1988 mindestens 50 Prozent des Tonträger-Umsatzes aus CD-Platten bestehen werde, dürfte wohl eher im Bereich des Wunschdenkens der Erfinder anzusiedeln sein". Immerhin kosteten CD-Spieler damals zwischen 1.000 und 2.000 DM. Und auch die CDs waren alles andere als billig.

Wie sehr sich die Skeptiker täuschten, geht aus ein paar Zahlen hervor: Wurden 1985 gerade 6,8 Millionen CDs abgesetzt (zu 74 Millionen Langspielplatten, 49 Millionen Singles und ebenso vielen Musik-Kassetten), so eroberte sich das neue Medium bereits 1990 mit 76 Millionen Exemplaren vor der Musik-Kassette (74,7), der Langspielplatte (43,9) und den Singles (27,2) den Spitzenplatz. Schon 1994 wurden 166 Millionen Compact Discs verkauft, das waren gut doppelt so viele wie alle anderen Tonträger zusammen.

Für das Jahr 2001 meldete der Verband der Phonografischen Wirtschaft den Absatz von insgesamt 244 Millionen Tonträgern, wovon allein 173 Millionen auf die CD entfielen. Auf dem zweiten Platz rangiert die Single mit rund 49 Millionen vor der Musik-Kassette mit 21 Millionen Exemplaren. Vom Gesamt-Tonträgermarkt in Höhe von 2,235 Milliarden Euro entfielen 85 Prozent auf CDs, 11 Prozent auf Singles, 3 Prozent auf MCs und nur noch ein Prozent auf Langspielplatten. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Im gleichen Zeitraum gewann das private Brennen von CDs an Bedeutung. Der Absatz von unbespielten CDs betrug 2001 bereits 305 Millionen Stück und der Umsatz 203 Millionen Euro.

Wohlgemerkt handelt es sich bei diesen Zahlen ausschließlich um den Unterhaltungselektronik-Markt, der im vergangenen Jahr mit dem Absatz von rund 600.000 stationären CD-Playern etwa 100.000 CD-Recordern, 1,75 Millionen portablen CD-Playern und 88.000 CD-Wechslern (für das Auto) immerhin einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro generierte. Dabei wurden die in Autoradios bzw. HiFi-Anlagen integrierten CD-Spieler noch gar nicht berücksichtigt.

Keine Frage: Die CD ist nicht nur das Medium, das den Übergang von analog zu digital eingeläutet und damit die vielflätigen Nutzen der Digitaltechnik (Speichervolumen, Qualität, Handhabung und Lebensdauer - um nur einige zu nennen) demonstriert hat; sie ist auch heute noch ein außerordentlich wichtiges Medium der Unterhaltungselektronik. Ihr Erfolg hat die Weichen gestellt für nachfolgende Technologien. So für die Digital Versatile Disc. Die rasante Entwicklung der DVD-Spieler und inzwischen auch der DVD-Recorder hat den Umsatz für CD-Geräte in Deutschland sogar schon überflügelt. Im Jahr 2001 wurden DVD-Spieler und -Recorder für mehr als 400 Millionen Euro verkauft. Was 1982 revolutionär begann, setzt sich heute - via DVD - evolutionär und mit noch höherer Geschwindigkeit fort.

Quelle und Kontaktadresse:
gfu / Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik e.V. Postfach 710308 30543 Hannover Telefon: 0511/529999 Telefax: 0511/512848

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