Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

Die Gesundheit von Lehrkräften sichern! / Der Bayerische Philologenverband (bpv) nimmt Stellung zum Burnout-Gutachten des "Aktionsrats Bildung"

(München) - "Die Befunde sind alarmierend und zeigen dringenden Handlungsbedarf!" So kommentiert der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands (bpv) Max Schmidt die heutige Vorstellung des auf dem aktuellen Gutachten des Aktionsrats Bildung Psychische Belastungen und Burnout beim Bildungspersonal basierenden Monitoring-Berichts. Schmidt erklärt: "Angesichts der Tatsache, dass fast jede dritte Lehrkraft aufgrund von Arbeitsüberlastung und Belastungen durch schwierige Schüler und dauernde Lautstärke unter psychischen Problemen leidet, ist es unverständlich, dass flächendeckende Hilfsangebote fehlen. Die Zwischenbilanz des Aktionsrates zeigt, dass es zwar auf regionaler Ebene etliche Aktivitäten im Kampf gegen Burnout gibt, dass diese aber weder koordiniert noch systematisiert sind. Die Notwendigkeit eines umfassenden Gesundheitsmanagements im Bildungswesen ist dabei doch unübersehbar!"

Vielfältige Gründe für die Überlastung der Lehrkräfte
Schmidt sieht vielerlei Ursachen für die Überlastung der Lehrkräfte: "Neben Überlastung und Selbstausbeutung spielen ‎Aufgabenmehrung, die Ausweitung der Leistungserhebungen, gestiegene Anforderungen durch Inklusion und Flüchtlingskinder sowie eine immer heterogenere Schülerschaft eine Rolle. Diese Aspekte spricht der Aktionsrat aber nicht wirklich an, vielmehr ist das Gutachten stark von ökonomischen Gesichtspunkten geprägt und geht von möglichen Unterstützungsmaßnahmen als Hilfen aus. Diese sind sicher erforderlich und hier muss auch mehr getan werden, an der Ausgangslage ändern sie aber nichts!"

Was Lehrkräfte brauchen, um entlastet zu werden
"Um neue Aufgaben bewältigen zu können," erläutert Schmidt, "brauchen die Schulen entsprechende Ressourcen. Neben ihren Kernaufgaben in Unterricht und Erziehung sind die Lehrerinnen und Lehrer unterdessen mit einer Vielzahl von Tätigkeiten belastet, für die eigentlich Sozialpädagogen, Krankenschwestern oder Verwaltungspersonal erforderlich wären. Viele Schulsekretariate sind unterbesetzt, sodass hier der Mangel von Lehrkräften aufgefangen wird, und bei Inklusion und Ganztagsangeboten übernehmen Lehrkräfte zusätzliche Aufgaben. Hier muss angesetzt werden, um die Belastungen zu senken und die Gesundheit der Lehrkräfte zu schützen!"

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband Wolfram Janke, Pressesprecher Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Fax: (089) 7211073

(sy)

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