Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

EBM 2000plus: BVMed legt Vorschlag zur Berücksichtigung der modernen Wundbehandlung vor

(Berlin) - Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat einen Abrechnungsvorschlag zur Versorgung von chronischen Wunden durch die Haus- und Fachärzte vorgelegt. Der BVMed schlägt dabei eine neue Gebührenziffer im EBM 2000plus zur Versorgung chronischer Wunden mit modernen, feuchten Wundversorgungsprodukten vor.

Die Versorgung von chronischen Wunden stelle mit rund 3 Mio. betroffenen Patienten eine große Herausforderung für die Medizin und Pflege dar. Moderne, feuchte Wundversorgungsprodukte könnten gegenüber der herkömmlichen, trockenen Wundbehandlung die Genesungszeiten zwischen 6 Monaten und bis zu 6 Jahren deutlich reduzieren. Dies habe große Vorteile für die Patienten, aufgrund der verringerten Kosten je Behandlungsfall aber auch für die Volkswirtschaft insgesamt, so BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt.

Chronische Wunden, im Volksmund auch als „offene Beine" oder „Liegegeschwüre" bekannt, bedeuten für Patienten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität: Sie sind mit Schmerzen verbunden, schränken die Mobilität ein und können auch zu einer sozialen Isolation der Betroffenen führen. Moderne Verfahren zur Versorgung chronischer Wunden beruhen auf einer „feuchten" Wundbehandlung und versuchen, den natürlichen Heilungsprozess zu fördern und zu unterstützen. Im Vergleich zur konventionellen, trockenen Behandlung ermöglichen sie oft einen wesentlich beschleunigten Heilungsverlauf. Auch der seltenere, einfache und weitgehend schmerzfreie Verbandwechsel stellt für Patienten, Pflegepersonal und Ärzte eine deutliche Erleichterung dar.

Trotz dieser Vorteile wird moderne feuchte Wundbehandlung in Deutschland verhältnismäßig wenig praktiziert. Ein wichtiger Grund für die zögernde Anwendung dieser Therapien ist ihre mangelnde Berücksichtigung im Einheitlichen Bewertungsmaßstab, der ärztlichen Gebührenordnung, denn die ihr zugrunde liegenden Kalkulationen gehen u. a. von niedrigpreisigen traditionellen Verbandstoffen aus. Obwohl die moderne Wundbehandlung nachweislich zu erheblichen Kosteneinsparungen in den Bereichen Pflege und Behandlung führt, werden die Wundversorgungs?Produkte aufgrund ihrer in der Regel höheren Stückkosten oft nicht verwendet. Die Folgen sind längere Heilungszeiten für Patienten und damit höhere Gesamtkosten für die Kostenträger.

„Die vom Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen diagnostizierte Unter- und Fehlversorgung bei der Wundtherapie bestätigt diese Situation. Durch Prävention bzw. Prophylaxe und den Einsatz von modernen feuchten Wundverbänden kann eine Reduzierung der Kosten herbeigeführt werden", heißt es in der BVMed-Stellungnahme.

Der BVMed legte sowohl Formulierungsvorschläge für den EBM 2000plus als auch detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen vor. Die beiden Dokumente können vom BVMed angefordert (E-Mail an beeres@bvmed.de) oder im Internet unter http://www.bvmed.de/folder.php?10334 heruntergeladen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Reinhardtstr. 29 b 10117 Berlin Telefon: 030/2462550 Telefax: 030/24625599

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