Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

EZB handelt zur rechten Zeit

(Berlin) - Mit dem heutigen (4. Juli 2008) Zinsentscheid hat der EZB-Rat seine Entschlossenheit demonstriert, die in den letzten Monaten deutlicher gewordenen Inflationsrisiken zu bekämpfen. "Die EZB tut damit das stabilitätspolitisch Gebotene", erklärte Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes. Auch wenn die Beschleunigung des Preisanstiegs bislang im Wesentlichen auf die Verteuerung von Rohstoffen und Lebensmitteln zurückzuführen sei, so mehrten sich doch die Anzeichen, dass hieraus Zweitrundeneffekte entstehen könnten. Die stabilisierende Wirkung der Globalisierung habe nachgelassen, und die gestiegenen Löhne eröffneten Preiserhöhungsspielräume. Auch die Preise an den Finanzmärkten signalisierten steigende Inflationserwartungen. Vor diesem Hintergrund sei der Zinsschritt notwendig, denn die EZB müsse bestrebt sein, die Inflationserwartungen rechtzeitig zu dämpfen. Je länger sie warte, desto schärfer müssten dann die zinspolitischen Maßnahmen ausfallen, um zu verhindern, dass sich der Inflationsprozess fortsetzt.

Die im weiteren Jahresverlauf nicht mehr so dynamisch wachsende Konjunktur und der überbewertete Wechselkurs des Euro stünden dem nicht entgegen, so Weber weiter. "Das Risiko einer Stagflation, wie sie von Vielen derzeit befürchtet wird, kann nicht mit einer laschen Haltung gegenüber der Inflation beseitigt werden. Vielmehr sind Stabilitätsbewusstsein auf Seiten der Notenbank, aber auch bei den Tarifparteien, und wachstumsfördernde Rahmenbedingungen für die Wirtschaft das beste Konzept, um dem Aufschwung wieder Stärke zu verleihen und zugleich den Preisauftrieb zu begrenzen."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Pressestelle Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Telefax: (030) 16631399

(el)

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