Effizienzsteigerung in der Abwasserentsorgung durch Benchmarking / Verbraucher profitieren von verbesserter Wirtschaftlichkeit

(Hennef/Berlin) - Für ein verstärktes Benchmarking in der Abwasserentsorgung setzt sich die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, ATV-DVWK, ein. Sie wird deshalb das bei ihr vorhandene Know-how aufbereiten und allen Abwasserbetrieben zur Verfügung stellen. Als "Benchmarking" wird eine Methode bezeichnet, die das Optimieren betrieblicher Prozesse durch "Lernen vom Besten" vorsieht und die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zum Ziel hat. Davon profitieren unmittelbar die Verbraucher und Kunden, die über Gebühren und Beiträge die Abwasserentsorgung finanzieren. Benchmarking ist aber mehr als ein reiner Vergleich von Kennzahlen. Zur Qualitätssicherung wird daher jetzt der Stand der Technik beim Benchmarking formuliert. Dabei stützt sich der Verband auf die Erfahrungen zahlreicher Abwasserentsorger, die bereits seit geraumer Zeit Benchmarking betreiben.

Bundesregierung verlangt mehr Benchmarking

Im Rahmen ihrer Modernisierungsstrategie für die deutsche Wasserwirtschaft (Bundestags-Drucksache 14/7177, im März 2002 beschlossen) hat die Bundesregierung das Benchmarking als ein Instrument zur Leistungssteigerung der Branche erkannt und diskutiert nun mit den Verbänden der Wasserwirtschaft (ATV-DVWK, BGW, DVGW, VKU) und den kommunalen Spitzenverbänden dessen Einführung und Umsetzung.

Information für Abwasserunternehmen und Öffentlichkeit

In diesem Zusammenhang wird die ATV-DVWK den aktuellen Wissensstand zum so genannten Prozess-Benchmarking in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden in Form eines Merkblattes formulieren. Diese Publikation wird das Prozess-Benchmarking beschreiben und gegen andere Verfahren, wie z. B. reine Kennzahlenvergleiche, abgrenzen und auf diese Weise eine qualitätssichernde Funktion einnehmen. Weiterhin ist vorgesehen, interessierte Kreise, wie Politik, Öffentlichkeit und Kunden, über wichtige Ergebnisse und Entwicklungstendenzen in der Abwasserentsorgung zu informieren. Ein solches Branchenbild könnte ähnliche Anerkennung finden wie der bereits seit über zehn Jahren bundesweit durchgeführte Kläranlagen-Leistungsvergleich der ATV-DVWK und die gemeinsam mit dem Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) jährlich durchgeführte Untersuchung der Abwassergebühren und der Kostenentwicklung.

Benchmarking als Instrument zur Betriebsoptimierung

Vor dem Hintergrund bereits erfolgreich durchgeführter Benchmarking-Aktivitäten in der Abwasserentsorgung sieht die ATV-DVWK in diesem Verfahren ein wirksames Instrument zur Optimierung betrieblicher Prozesse. Das Benchmarking sollte sich jedoch nicht auf die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit beschränken, sondern Aspekte wie Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit miteinbeziehen. Auf diese Weise ermöglicht es dem einzelnen Betrieb, langfristig die Einhaltung der vom Gesetzgeber und den Kunden etc. gestellten Anforderungen kostenoptimiert zu gewährleisten. Zu beachten ist beim Benchmarking, dass es sich hierbei nicht um eine "Momentaufnahme" handelt, sondern um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Für wichtig hält die ATV-DVWK es, dass die Teilnahme an Benchmarking-Projekten für die Unternehmen freiwillig ist und das Datenmaterial der einzelnen Abwasserentsorger vertraulich bleibt. Nur so ist gewährleistet, dass Prozesse und nicht Kennzahlen optimiert werden.

Abwasserentsorger bearbeiten Benchmarking in ihrem Fachverband

Der Bedeutung des Benchmarking hat die ATV-DVWK frühzeitig durch Gründung einer Arbeitsgruppe in ihrem Hauptausschuss "Wirtschaft" Rechnung getragen. Diese hat bereits im Jahr 2001 in ihrem Arbeitsbericht "Benchmarking" ausführlich Ziele, Arbeitsschritte, Erfahrungen aus Benchmarking-Projekten usw. dargestellt. Zurzeit erarbeitet die Gruppe ein Merkblatt für das Prozess-Benchmarking.

Quelle und Kontaktadresse:
ATV-DVWK Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef Telefon: 02242/8720, Telefax: 02242/872135