Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

Einbrüchen vorbeugen - Tipps für Eigentümer und Mieter

(Köln) - Über 152.123 versuchte und vollendete Wohnungseinbruchdiebstähle im Jahr 2014 in Deutschland berichtet das Bundeskriminalamt in seiner aktuellen Statistik. Dies sind rund 2 Prozent mehr als noch im Jahr 2013. Besonders hoch ist die Zahl der Einbrüche mit über 50.000 in Nordrhein-Westfalen. In Rheinland-Pfalz wurden 5.819 und im Saarland 2.485 Delikte erfasst. "Allerdings haben Eigentümer und Mieter eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sicherheitstechnische Nachrüstungen vorzunehmen - um Einbrüchen vorzubeugen und das Sicherheitsgefühl der Bewohner zu erhöhen", sagt Alexander Geischer, Geschäftsführer des Immobilienverbands Deutschland, IVD West. Mieter haben jedoch keinen ausdrücklichen Anspruch auf nachträglich eingebaute Sicherheitssysteme durch den Vermieter. Sicherheitstechnische Ein- und Umbauten nach Ermessen des Mieters sollten in jedem Fall im Einverständnis und in Abstimmung mit dem Vermieter geschehen.

Bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs unterstützt die öffentliche Hand inzwischen alle Bürger dabei, selbst zu wichtigen Akteuren zu werden. So werden von Bund und Ländern entsprechende Investitionen zum Einbau von Sicherheitstechnik unterstützt. Ganz konkret geht es um die finanzielle Förderung von Maßnahmen des Einbruchschutzes durch die KfW-Bankengruppe, wenn diese in unmittelbarem Zusammenhang mit energetischer Sanierung stehen. Der Finanzanreiz besteht in Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen der Förderprogramme "Altersgerecht Umbauen" und "Energieeffizient Sanieren".

Die Einfallstore schützen

Generell stehen Hauseingangs-, Wohnungs- und Kellertüren sowie Fenster, Balkone und Terrassen besonders im Fokus der Einbrecher. Entsprechend vielseitig sind hierfür mögliche Sicherheitsmaßnahmen. Generell gilt, dass diese Objekte einbruchhemmend, also nicht ohne den Einsatz von entsprechendem Werkzeug zu öffnen, sein sollten. Die Polizei empfiehlt Türen und Fenster ab der Widerstandsklasse RC 2. Diese Objekte werden einem umfänglichen Praxistest unterzogen und man kann sich sicher sein, dass die Gesamtkonstruktion mit den entscheidenden Teilen - Rahmen, Beschlag, Verglasung bzw. Türblatt, Zarge und Schloss - aufeinander abgestimmt sind. Die höchste Sicherheit bieten Türen und Fenster mit der Widerstandsklasse RC 6.

Fachgerechter Einbau ist entscheidend

Um die Sicherheit zu erhöhen, können solche Türen und Fenster ebenso in bestehende Gebäude eingebaut werden. Bei Nachrüstungen ist allerdings zu beachten, die Komponenten sinnvoll aufeinander abzustimmen. Der Einbau sollte fachgerecht durchgeführt werden. Auch beim Einbau eines Schlosses bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit den jeweiligen Anforderungen. "Geschützte Profilzylinder, zusätzliche Zylinderabdeckungen, verlängerte Schließbleche, Einsteckschlösser und Hintergreifhaken - die Möglichkeiten sind vielseitig", weiß Alexander Geischer. Polizeiliche Beratungsstellen oder der örtliche Fachbetrieb stehen einem Interessierten bei dieser wichtigen Entscheidung beratend zur Seite. Doch nicht alle Umbauten sind sinnvoll. Während beispielsweise die Überwachung des Eingangsbereichs von Mietshäusern durch eine Videokamera rechtlich bis auf wenige Ausnahmefälle untersagt ist, bildet mitunter der Einsatz von geprüften einbruchhemmenden Rollläden eine weitere sicherheitstechnische Maßnahme. Allerdings passiert die Hälfte aller Einbrüche bei Tag und bei hochgezogenen Rollläden, weshalb dies eher als ergänzende Maßnahme zu sehen ist.

Auch kostenlose Maßnahmen greifen

Neben den technischen Hilfsmitteln können aber auch kostenlose Maßnahmen helfen, Einbrüche zu verhindern. Hierzu zählen unter anderem die Sensibilität der Bewohner und Nachbarn, auf fremde Personen im Haus oder auf dem Grundstück zu achten, den Haus- und Wohnungsschlüssel niemals außerhalb der Wohnung zu verstecken, Fenster- und Balkontüren auch bei kurzer Abwesenheit fest zu verschließen und einen bewohnten Eindruck zu vermitteln, indem der Nachbar regelmäßig den Briefkasten leert, falls der Bewohner länger nicht in der Wohnung ist. "Die Kontrollfunktion einer guten Nachbarschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden", erläutert dazu IVD-Experte Geischer.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Pressestelle Von-Werth-Str. 57, 50670 Köln Telefon: (0221) 951497-0, Fax: (0221) 951497-9

(sy)

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