Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektromechanische Bauelemente als positiver Faktor

(München/Nürnberg) – Der Markt der Elektromechanischen Bauelemente hat sich im vergangenen Jahr erfreulich entwickelt und die Erwartungen vom Jahresanfang nennenswert übertroffen. Mit einem Marktzuwachs in Deutschland von 6,8 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro lag das Wachstum nach Angaben des Fachverbandes "Bauelemente der Elektronik" im Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. deutlich über dem des Vorjahrs von +3,3 Prozent. Rund ein Drittel des Marktes entfielen auf Schalter, Keyboards und Bedienfelder (0,9 Mrd. Euro) und zwei Drittel auf Steckverbinder (1,8 Mrd. Euro). Spitzenreiter des Wachstums waren dabei die Anwendungsbereiche Industrieelektronik, Telekommunikation und Kfz-Elektronik. Insgesamt beschäftigte die Branche rund 23.500 Mitarbeiter, rund 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. "Es hätten durchaus noch mehr sein können," so Klaus D. Lauterbach, Vorsitzer der Fachgruppe Elektromechanische Bauelemente im ZVEI-Fachverband, "aber praktisch alle Mitgliedsfirmen beklagen den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, speziell an Ingenieuren und Facharbeitern."


Auch der Weltmarkt verbesserte sich im Jahr 2000 nochmals. Er wuchs im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent. Am Gesamtmarkt von rund 37 Mrd. $ sind die Europäer kräftig beteiligt. Sie halten davon mit 25 Prozent den zweiten Platz nach Weltmarktführer Amerika mit 38 Prozent. Europa erreichte im vergangenen Jahr ein Marktvolumen von 8,7 Mrd. Euro. Den größten Anteil in Europa verzeichnete Deutschland mit 31 Prozent, gefolgt von England (19 Prozent) und Frankreich (17 Prozent). Die günstige Marktentwicklung hierzulande wurde dem ZVEI zufolge durch die Zuwächse in der Produktion der deutschen Hersteller von Elektromechanischen Bauelementen weit übertroffen. Sie stieg im Jahr 2000 um über 15 Prozent an, da der Exportumsatz um mehr als 20 Prozent wuchs und damit bereits fast die Hälfte des Gesamtumsatzes beträgt. Im Inland setzten die Mitgliedsfirmen zehn Prozent mehr ab. Damit sei die Position der Firmen im In- und Ausland wesentlich gestärkt.

Wachstum auch in diesem Jahr

In diesem Jahr erwartet der Branchenverband für die Elektromechanischen Bauelemente ein Wachstum des deutschen Marktes von etwa 4,5 Prozent. Die Industrieelektronik, die zweite große Säule in den Absatzmärkten, werde dabei die Rolle des Zugpferdes übernehmen. Ebenso sollen alle anderen Anwenderbereiche dieses Wachstum mittragen. Damit blickt die Branche mit Zuversicht in die Zukunft. "Das Know-how der Branche", so Lauterbach, "sich rechtzeitig auf Marktveränderungen einzustellen und in neue zukunftsträchtige Produkte zu investieren, wird auch dieses Jahr maßgeblich prägen."

Trotz allem bleibt der Produktionsstandort Deutschland nach Sicht des ZVEI hart umkämpft. Deshalb haben inzwischen über 50 Prozent der Hersteller Fertigungen im Ausland mit wachsender Bedeutung aufgebaut. Auf zwei im Inland beschäftigte Mitarbeiter komme ein Kollege im Ausland. Motor dieser Entwicklung seien nicht nur die Produktionskosten, sondern auch die Kundenwünsche nach marktnaher Verfügbarkeit dieser Bauelemente.

Immerhin habe sich der Preisdruck durch neue, innovative Produkte verringert. Nur noch ein Sechstel der Branche musste den Angaben zufolge ihre Preise reduzieren, während mehr als ein Drittel zumindest geringe Preiserhöhungen erzielte. Einhergehend konnte die Ertragslage gesteigert werden.

Über drei Viertel aller Firmen weiteten ihre Kapazitäten aus, die Investitionen flossen nahezu zur Hälfte in neue Prozesse und Produkte, ein weiteres Viertel ging in Kapazitätserweiterungen. "Es hat sich wieder bestätigt, dass innovative Produkte, kostengünstige Systemlösungen mit höherer Wertschöpfung, termingerechte Lieferung und ein hoher Qualitätsstandard diesem deutschen Industriezweig die Zukunft sichern", folgerte Lauterbach. Entgegen dem Trend in der Industrie nach schlanker Produktion fordern ihre Abnehmer immer häufiger Komplettlösungen und Funktionsbausteine. Zunehmende Fertigungstiefe zwingen den Komponentenlieferanten damit verstärkt zum Dialog mit den Kunden.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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