Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Emnid-Umfrage belegt Unzufriedenheit mit dem Gesundheitswesen / Yzer: Klare Mehrheit für durchgreifende Gesundheitsreform

(Berlin) - Eine breite Mehrheit der Bevölkerung fordert eine durchgreifende Reform des Gesundheitssystems: 59 Prozent der Deutschen plädieren für grundlegende Veränderungen im Gesundheitswesen, weitere 39 Prozent halten kleinere Veränderungen für notwendig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Repräsentativ-Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Emnid unter 1.917 Personen im Auftrag des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA).

"Kurz vor der Regierungserklärung des Bundeskanzlers lautet die Botschaft der Bevölkerung an die Bundesregierung: Macht endlich das Gesundheitswesen fit für die Zukunft", erklärte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer am 13. März bei der Vorstellung der Umfrage-Ergebnisse in Berlin. "Die Erwartungen der Menschen an eine Gesundheitsreform sind eindeutig: Die Versicherten wollen mehr Qualität und setzen dabei auf mehr Wahlfreiheit. Eine große Mehrheit ist nicht mehr bereit, pauschal in ein System zu investieren, dessen Leistungen außerhalb ihres Einflussbereiches liegen. Die Deutschen wollen den Systemwandel statt fortgesetzter Flickschusterei.".

Nach den Emnid-Ergebnissen sprechen sich mehr als drei Viertel der Befragten (jeweils 76 Prozent) dafür aus, dass sich die Gesetzliche Krankenversicherung auf die wesentlichen und absolut notwendigen Leistungen konzentrieren muss und dass Versicherte die Freiheit haben müssen, ihr Leistungspaket auch in der Gesetzlichen Krankenversicherung selbst zu gestalten. Ebenfalls 76 Prozent befürworten mehr Wettbewerb zwischen den Kassen, um so die Kosten zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität zu steigern. Kaum Zuspruch gibt es hingegen für eine Beitragssatzsteigerung der Krankenkassen, die nur von 14 Prozent befürwortet wird. Entsprechend hält nur etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) pauschal höhere Zuzahlungen der Versicherten für sinnvoll.

Ein Ende des Rangierens auf dem sozialpolitischen Verschiebebahnhof zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung unterstützen laut Emnid 76 Prozent aller Befragten. Sie stimmen der Forderung zu, dass der soziale Ausgleich und die Förderung von Familien zielgerichtet über das Steuersystem erfolgen sollen.

"Die Bevölkerung unterstützt Bemühungen um Kosteneinsparungen, wenn die Qualität der medizinischen Versorgung darunter nicht leidet. Sie fordert gleichzeitig mehr Mitsprachemöglichkeiten bei der Ausgestaltung des Versicherungspaketes", bewertete die VFA-Hauptgeschäftsführerin die Reformvorstellungen der Menschen. So hat Emnid ermittelt, dass 81 Prozent den Abschluss von Zusatzversicherungen befürworten - etwa für Gesundheitschecks oder Komfortleistungen im Krankenhaus. Eine Beitragsrückerstattung am Jahresende - sofern keine Leistungen in Anspruch genommen wurden - unterstützen 76 Prozent. Für den Abschluss eines individuellen Versorgungsplanes, der den persönlichen Wünschen des Versicherten für seinen Krankenversicherungsschutz entspricht, plädieren 78 Prozent.

"Ebenfalls hohe Werte erreichen Maßnahmen, die den Wettbewerb um die beste Versorgung stimulieren", so Yzer: 87 Prozent der Versicherten stimmen dem Vorschlag zu, den Wettbewerb unter den Krankenkassen zu intensivieren und den Versicherten damit die Möglichkeit zu geben, die Leistungsangebote der Krankenversicherer zu vergleichen und die für sie bestmögliche Wahl zu treffen. 77 Prozent meinen, dass die Krankenkassen die Möglichkeit haben sollten, mit den qualitativ besten Krankenhäusern, Ärzten oder Arzneimittelherstellern Einzelverträge abzuschließen, um ihre Versicherten optimal zu versorgen.

"Der Auftrag der Deutschen an die Politik ist klar: Sie wollen mehr Transparenz im Gesundheitsdschungel, sie wollen einen Versicherungsschutz ihrer Wahl statt steigender Zwangsbeiträge und sie wollen Wettbewerb um die beste Qualität ihrer gesundheitlichen Versorgung", fasste Yzer abschließend zusammen.

Die kompletten Ergebnisse der Emnid-Umfrage unter www.vfa.de/emnid2003.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Hausvogteiplatz 13 10117 Berlin Telefon: 030/206040 Telefax: 030/20604222

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