Energieversorger bereichern sich auf Kosten der Wirtschaft / Energie-Abnehmerverband VEA sieht Rekordgewinne der Energieversorger als Beleg für überhöhte Strompreise
(Hannover) Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA) kritisiert scharf die Geschäftspolitik der großen Stromversorger. Zuletzt hatte EnBW das beste Halbjahresergebnis der Konzerngeschichte veröffentlicht und eine Gewinnsteigerung um fast 150 Prozent ausgewiesen, und auch RWE meldete um über ein Drittel gestiegene Überschüsse. Die Konzerne füllen ihre Kassen zu Lasten der noch wehrlosen Kunden, so Manfred Panitz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VEA. Die Strompreise sind allein im ersten Halbjahr um rund 30 Prozent gestiegen. Die Versorger haben das mit höheren Brennstoffkosten und auch mit dem Emissionshandel begründet.
Wenn aber gleichzeitig riesige Gewinne möglich sind, wird der Verbraucher ganz offensichtlich getäuscht. Die derzeitige Preispolitik sei ein Akt der Willkür. Die Versorger nutzten ihre Marktmacht aus, so lange die Maßnahmen der im Juli eingesetzten Regulierungsbehörde noch nicht griffen und auch die für die Missbrauchsaufsicht zuständigen Kartellbehörden des Bundes und der Länder sich wenig durchsetzungsstark zeigten. Die Energieversorger schaden damit direkt der Wirtschaft. Insbesondere bei energieintensiven Unternehmen des Mittelstandes leidet die Wettbewerbsfähigkeit, so Panitz. Angesichts der ohnehin weiter steigenden Großhandelspreise für Strom dürften sie nicht auch noch ihre Margen immer weiter ausdehnen. Der Strompreis ist in Deutschland bereits an der Schmerzgrenze angelangt. Für Gewinnmaximierung von Monopolisten bleibt da kein Spielraum, so der VEA-Geschäftsführer.
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Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA)
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