Entscheidung für Menschlichkeit durch ein Gesetz zur Suizidbeihilfe

(Köln) - Vor den abschließenden Beratungen über die vier Gesetzentwürfe zur Regelung der Suizidbeihilfe am Freitag im Bundestag appelliert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) an die Abgeordneten, ein Gesetz zu beschließen, das die geschäftsmäßige Beihilfe zum Suizid verbietet. "Wir brauchen ein eindeutiges Nein gegen jedwede Form geschäftsmäßiger Suizidbeihilfe und ein klares Ja für Menschlichkeit bei der Begleitung von Sterbenden", stellt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth fest. Damit reagiert der Verband auch auf jüngste Verlautbarungen, die die Notwendigkeit einer Neuregelung des Gesetzes in Frage stellen.

Der KDFB spricht sich offen für die Unterstützung des Gesetzentwurfs der Abgeordneten Michael Brand, Kerstin Griese u.a. aus, der jede organisierte und geschäftsmäßige Form der Suizidbeihilfe ausnahmslos verbieten will. Damit werde das hohe Gut der Selbstbestimmung Einzelner keinesfalls in Frage gestellt.

Der Frauenbund nimmt die Verzweiflung der Menschen, die ihrem Leben ein Ende setzen möchten, wahr und respektiert deren Gewissensentscheidung. Zu Recht belässt seiner Meinung nach die deutsche Rechtsordnung den Suizid ebenso straffrei wie die Beihilfe im Falle des Gewissensentscheids Einzelner. "Aus dem gewissenhaft verantworteten Einzelnfall darf jedoch keine gesellschaftliche Norm werden, in der die Beihilfe zum Suizid ein normales Dienstleistungsangebot ist", erklärt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth. "Eine humane Gesellschaft muss auf die Verzweiflung von schwerkranken und sterbenden Menschen andere Auswege finden."

Der KDFB begrüßt daher, dass der Bundestag vor den Beratungen zur gesetzlichen Regelung der Suizidbeihilfe entscheidende Verbesserungen in der Palliativ- und Hospizversorgung beschließen will.

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Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. Pressestelle Kaesenstr. 18, 50677 Köln Telefon: (0221) 86092-0, Fax: (0221) 86092-79

(dw)