Pressemitteilung | European Milk Board (EMB)

Europäische Milcherzeuger fordern sofortige Anerkennung der aktuellen Krise sowie öffentliche Regulierungsinstrumente für den Milchmarkt

(Brüssel) - Anlässlich der heute in Brüssel stattfindenden 7. Sitzung der Milchmarktbeobachtungsstelle, fordern wir - die Europäische Koordination Via Campesina (ECVC) und das European Milk Board (EMB) - eine sofortige Anerkennung der Krise sowie Maßnahmen zur Krisenprävention ein. Diese Forderungen sind an den aktuellen Bericht des Ausschusses der Regionen sowie an Feststellungen des Europäischen Parlaments im Nicholson-Bericht angelehnt. Wir verurteilen die Borniertheit, mit der die Europäische Kommission ihren Liberalisierungskurs fortsetzt, ohne sich um die Zukunft der europäischen Milcherzeuger zu scheren.

Mit dem Ende der Quoten wurde ein ganzes Instrumentarium abgebaut, das dem Milchsektor zuvor zur Verfügung stand. Die Schwankungen der Weltmarktpreise lösen zyklische Krisen aus, die viele Milcherzeuger zur Aufgabe zwingen. Eine solche Entwicklung hat schwerwiegende soziale, ökologische und wirtschaftliche Folgen für ganz Europa.

Die einheitliche GMO bietet heute kaum noch Regulierungs- und Interventionsmechanismen für Milcherzeuger. Es bedarf einer Neubewertung der bestehenden Instrumente, die mit dem "Milchpaket" verabschiedet wurden. Ihre Umsetzung auf Gemeinschaftsebene muss angesichts der seit dem Quotenende am 1. April spürbaren Entwicklungen nochmals überprüft werden. In Spanien besteht nachweislich das Risiko, dass die Abholung der Milch teilweise eingestellt werden könnte, die Auszahlungspreise liegen in zahlreichen Ländern unter 30 Cent pro Liter, anhaltende Arbeitsplatzverluste in der Landwirtschaft sind zu beobachten... All dies zeigt: Die Milchkrise ist bereits da!

Wir, ECVC und EMB, fordern gemeinsam von den europäischen Institutionen und den 28 Mitgliedstaaten eine gerechte und faire europäische Milchpolitik. Wir schlagen ihnen vor, gemeinsam an einer Lösung der aktuellen Krise sowie an der Umsetzung allgemeingütiger Mengenreduzierungsinstrumente zu arbeiten, um zukünftige Krisen zu vermeiden.

Die Europäische Kommission muss sich die unhaltbare Lage der europäischen Milcherzeuger vor Augen führen. Bei der Reform, die unsere beiden repräsentativen Verbände - ECVC und EMB - gemeinsam fordern, muss der Begriff "Krise" einheitlich für die gesamte EU definiert und die Befugnisse der europäischen Marktbeobachtungsstelle für den Milchsektor müssen erweitert werden. Aus unserer Sicht sind dringend neue, zusätzliche Instrumente notwendig. Denn die bisher zur Verfügung stehenden Instrumente konnten weder die aktuelle Krise verhindern, noch werden sie zukünftige Krisen vermeiden können.

Quelle und Kontaktadresse:
European Milk Board (EMB) Pressestelle Bahnhofstr. 31, 59065 Hamm Telefon: (02381) 4360495, Fax: (02381) 4361153

(rf)

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