Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderungen eröffnet / VdK fordert Antidiskriminierungs-Richtlinie
(Bonn) - Anlässlich der offiziellen Eröffnung des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen 2003 am 14. November in Aachen, forderte der Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, die Kommission der Europäischen Union auf, eine Antidiskriminierungs-Richtlinie zu verabschieden. Diese Richtlinie solle als Grundlage dafür dienen, mittelfristig Gleichstellungsregelungen für Menschen mit Behinderungen in allen Ländern der Europäischen Union herbeizuführen.
Da die Kommission wenig Bereitschaft zeige, im Jahre 2003 eine solche Richtlinie zu verabschieden, müssten alle Behindertenverbände national und europaweit zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass die Kommission ihre nicht nachvollziehbaren Bedenken aufgebe. Hirrlinger, der auch Präsident der europäischen Behinderten-Dachorganisation Action Européenne des Handicapés ist (AEH): Aufgrund der neuen Gesetze zur Behindertenpolitik kann die Bundesrepublik Deutschland hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
Die praktische Umsetzung zur vollen Teilhabe und Teilnahme müsse sowohl national als auch auf europäischer Ebene vorangetrieben werden. Die Ziele können kurz zusammengefasst werden unter den Vorgaben: Teilhabe verwirklichen, Selbstbestimmung ermöglichen und Gleichstellung durchsetzen.
Entscheidend sei, dass sich eine Situation wie beim Internationalen Jahr der Menschen mit Behinderungen 1981 nicht wiederhole. Hirrlinger: Das Jahr wurde mit Veranstaltungen gefüllt, danach war Sendepause. Wir erwarten, dass aus dem Jahr 2003 Impulse für die kommenden Jahre kommen, um die volle Teilhabe und Teilnahme für Menschen mit Behinderungen umzusetzen. Und das ist eine Daueraufgabe.
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