Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP)

Experten diskutieren Wert von Pflanzenzüchtung / Starker Sortenschutz, neutrales Sortenprüfwesen und mehr Forschung entscheidend für die Zukunft der Pflanzenzüchtung in Deutschland

(Bonn/Bernburg) - Wie viel die Pflanzenzüchtung in Deutschland unserer Gesellschaft wert ist und welche Strategien sich daraus für die Zukunft ableiten, diskutierten heute im Treffpunkt Pflanzenzüchtung (Stand GJ02) auf den DLG-Feldtagen in Bernburg Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Einig waren sich die Experten über die Notwendigkeit eines wirksamen Sortenschutzes und damit eines fairen Interessensausgleiches zwischen Züchtern und Landwirten, den es im Sinne einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft zu stärken gelte.

Die Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP), Stephanie Franck, verwies auf aktuelle Zahlen zur Branche, nach denen Unternehmen aus der Kartoffel- und Getreidezüchtung dem momentanen positiven Investitionstrend der Pflanzenzüchtung in Deutschland nicht mehr folgen können. "Ein Grund dafür sind die fehlenden Einnahmen aus Nachbaugebühren, die den Strukturwandel in der Branche und das Aufgeben von Unternehmen beschleunigen", sagte Franck.

Matthias Finck, Vorsitzender des Saatbauverbandes Sachsen-Thüringen und Mitglied im Fachausschuss für Saatgutfragen im Deutschen Bauernverband, stellte Saatgut als das wichtigste Betriebsmittel heraus. Er forderte ein flächendeckendes, unbürokratisches und faires System der Erhebung der Nachbaugebühren.

Die Bedeutung des deutschen Sortenprüfwesens als Basis für den Züchtungsfortschritt hob Udo von Kröcher, Präsident des Bundessortenamtes, hervor. Das Prüfsystem gewährleiste neutrale und objektive Prüfergebnisse für Pflanzenzsorten und biete den Landwirten damit eine wichtige Entscheidungshilfe bei der optimalen Sortenwahl. Für den Erhalt der Sortenzulassung unter amtlicher Aufsicht machte sich auch Franck stark und forderte ein Zulassungsverfahren, das weiterhin von Züchtern, Bundessortenamt und öffentlichen Beratungsträgern gemeinschaftlich getragen wird

Dr. Werner Kloos, Unterabteilungsleiter in Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), betonte die Rolle der Pflanzenzüchtung als Schlüsseltechnologie insbesondere bei der Umstellung auf eine biobasierte Wirtschaft, die die Bundesregierung mit der Nationalen Politikstrategie Bioökonomie vorantreibt. Es sei allgemeines Interesse, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft auf den internationalen Märkten zu stärken. Forschungs- und Züchtungsaktivitäten seien dafür ein entscheidender Faktor und müssten verstärkt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. Ulrike Amoruso-Eickhorn, Referentin, Öffentlichkeitsarbeit Kaufmannstr. 71-73, 53115 Bonn Telefon: (0228) 9858110, Fax: (0228) 9858119

(sy)

Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands

NEWS TEILEN: