Pressemitteilung | Gesamtverband Kommunikationsagenturen e.V. (GWA)

GWA/Infratest-Umfrage: Kommunikationsmanager beurteilen Promi-Kampagnen skeptisch

(Frankfurt) - Deutschlands wahre politische Mitte heißt Günther Jauch. Ihn könnten sich die meisten Bundesbürger als glaubhaften Wahlkämpfer sowohl für SPD, CDU, FDP als auch die Grünen vorstellen. Auch viele Werbemanager halten Jauch für eine geeignete politische "Mehrzweckwaffe". Dies ergab eine Umfrage von Infratest unter Bundesbürgern im Auftrag des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA im Frühjahr 2002 sowie unter den Chefs der Mitgliedsagenturen.

Der Umfrage zufolge wäre die schrille Rockröhre Nina Hagen eine ideale Wahlkämpferin sowohl für die Grünen als auch für die PDS; Karl Kardinal Lehmann wäre ein klassischer Wahlhelfer für die CDU. Franz Beckenbauer brächte die CSU am besten rüber. Für die SPD gäbe der Nobelpreisträger Günther Grass eine Idealbesetzung ab. Ähnlich parteiübergreifend wie Jauch sehen die Bundesbürger Ex-Tatort-Star Manfred Krug; er könnte zugleich rot, schwarz und gelb Wahlkämpfen.

Wirtschaftsbosse wie Jürgen Schrempp gelten bei den Agenturchefs zwar als ideale CDU-Wahlkämpfer, kommen aber bei den Bürgern gar nicht an. Verona Feldbusch, die vor einem Jahr die Hitliste der Werbeprominenz für Markenartikel noch anführte, hat inzwischen an Zugkraft verloren; als Wahlkämpferin kommt sie kaum in Frage: jeder dritte Agenturmanager und sechs Prozent der Bundesbürger raten den Parteien ab, von Feldbusch "geholfen zu werden".

Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl wollte die Interessenvertretung der führenden deutschen Kommunikationsagenturen wissen: "Was bringt Wahlwerbung mit Prominenten?" 88 Prozent der GWA-Agenturchefs sind zwar überzeugt, dass Wahlwerbung ähnlich funktioniert wie Markenartikelwerbung, aber zwei von drei Werbemanagern glauben nicht, dass der Einsatz von Prominenten (prominente Politiker ausgeschlossen) im Wahlkampf vorteilhaft wäre. GWA-Hauptgeschäftsführer Henning v. Vieregge sagte: "Der Einsatz von Prominenten in der Werbung ist nie ohne Risiko. In der Wahlwerbung gilt dies noch viel mehr, da herrschen besondere Gesetze. Die Parteien sollten sich eine Zusammenarbeit mit Prominenten sehr gut überlegen."

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) Friedensstr. 11 60311 Frankfurt Telefon: 069/2560080 Telefax: 069/236883

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