Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Genossenschaftsbanken erhöhen mit verbesserter Risikosteuerung ihre Wettbewerbsfähigkeit

(Berlin) - "Die Kreditversorgung der mittelständischen Gewerbe- und Firmenkunden gehört auch in Zukunft zum Kerngeschäft der genossenschaftlichen Bankengruppe," dies betonte Dr. Christopher Pleister, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), auf der Mitgliederversammlung des BVR in Berlin. Allerdings habe die zunehmende Komplexität der Märkte die Anforderungen an die Weiterentwicklung und Systematisierung adäquater Steuerungs- und Informationsinstrumente stark erhöht.

Bereits 1999 habe der BVR daher unter Beteiligung des gesamten Verbundes das Projekt VR Control auf den Weg gebracht, um ein modernes und einheitliches Management-Informationssystem zur Risikosteuerung zu entwickeln. Die konzeptionelle Phase des Projekts sei in wesentlichen Teilen abgeschlossen, so dass noch in diesem Jahr die Umsetzung in Angriff genommen werde.

Ein zentrales Ergebnis der Projektarbeit von VR Control sind moderne Ratingverfahren für mittelständische Kreditkunden, die in hohem Maße mathematisch-statistische Berechnungen einbeziehen. Mit diesem Verfahren können Kreditkonditionen auf einer wesentlich aussagekräftigeren Basis ermittelt werden, da das Expertenwissen um eine objektive Komponente ergänzt wird. Die Ratingverfahren sind auf einer breiten Datenbasis der genossenschaftlichen Banken erprobt worden.

Dieses Instrumentarium ist in einem weiteren Schritt in ein betriebswirtschaftliches Konzept der Gesamtbanksteuerung integriert worden, das auch die Marktpreisrisiken und Adressausfallrisiken berücksichtigt. Besonderer Wert wurde dabei auf die Schaffung verbundeinheitlicher Verfahren gelegt, um so die Entwicklungs- und Betriebskosten des Systems zu senken.

Zusätzlich wurden "verbundeinheitliche Grundsätze für das Kreditgeschäft" entwickelt, auf deren Basis die Einführung einheitlicher Standards insbesondere der Kreditorganisation, der Kreditprozesse und der Steuerung in den Kreditgenossenschaften möglich wird.

Sowohl bei der Entwicklung der Ratingverfahren als auch in den verbundeinheitlichen Grundsätzen sind alle derzeit bekannten Anforderungen des Baseler Konsultationspapiers (Basel II) berücksichtigt worden.

"Mit VR Control geben wir den Volksbanken und Raiffeisenbanken ein leistungsstarkes, exzellent durchdachtes Verfahren der Gesamtbanksteuerung an die Hand", so Pleister. Chancen und Risiken des gewerblichen Kreditgeschäfts ließen sich so besser abschätzen. Für die Kunden zahlte sich dies durch erhöhte Beratungskompetenz sowie durch mehr Transparenz in der Gestaltung der Kreditkonditionen aus. Darüber hinaus eröffne das Rating den mittelständischen Kunden die Chance, die betriebswirtschaftliche Situation sowie die Perspektiven ihres Unternehmens besser zu beurteilen.

Nach Abschluss der konzeptionellen Phase rücken jetzt die Erarbeitung von Schulungs- und Umsetzungskonzeptionen sowie die Entwicklung geeigneter Software-Lösungen in den Mittelpunkt der Projektarbeit. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbanken, regionalen Genossenschaftsverbänden, Akademien und Rechenzentralen des genossenschaftlichen FinanzVerbundes.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Pressesprecher Dr. Rolf Kiefer Schellingstr. 4 10785 Berlin Telefon: 030/2021300 Telefax: 030/20211905

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