Pressemitteilung |

Geplante Preisabsenkung würde ins Desaster führen / Krisensitzung im Zahntechniker-Handwerk

(Dreieich/Frankfurt am Main) - Massen-Insolvenzen und eine Entlassungswelle in den nächsten Monaten - dieses düstere Bild zeichneten auf einer Krisensitzung die 24 Obermeister des Zahntechniker-Handwerks in Frankfurt/Main. Eindringlich forderte die Versammlung Finanzminister Eichel und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt auf, die sachlich katastrophale Fehlentscheidung zu korrigieren, die drohenden Mehrausgaben bei den Krankenkassen, die eine von Finanzminister Eichel geplante Mehrwertsteuererhöhung von 7 Prozent auf 16 Prozent bei zahntechnischen Leistungen auslösen würden, durch gesetzliche Preisabsenkung um 10 Prozent bei den Zahntechnikpreisen auszugleichen.

Für die Branche, die in den letzten vier Jahren schon 20.000 Stellen abbauen musste und schon lange mit einer anhaltenden Zurückhaltung der Patienten bei Zahnersatz als Ausdruck gesamtgesellschaftlicher Kaufzurückhaltung zu kämpfen hat, kommt die Preisabsenkung wie ein Irrwitz vor. Die Innungsmeister berichteten von fassungslosen und wütenden Reaktionen der Betriebe, weil nach einer mehr als zehnjährigen ständigen unterproportionalen Preisanpassung gerade noch kostendeckend produziert würde und die jetzige Zwangsabsenkung der Preise unmittelbar zur Pleite führen müsse.

"Gerade auch unsere Mitarbeiter empfinden die Absenkung, als ein Schlag ins Gesicht der bisher vom Zahntechniker-Handwerk gezeigten Solidarität im GKV-System, die wir uns und ihnen abverlangt haben. Sie sind seit Jahren von der Einkommensentwicklung abgekoppelt. Welches soziale Verständnis für Zahntechniker und ihre Familien offenbaren die Verantwortlichen angesichts einer Lohnsteigerung von gerade 8 Prozent in 10 Jahren bei einer Steigerung der Lebenshaltungskosten von 18,6 Prozent.

Niemand kann so tun, als wisse er nichts von den Anpassungslasten der letzten 4 Jahre und von der miserablen Einkommenssituation in den Laboren. Seit Jahren weisen wir gebetsmühlenartig die Politik, Krankenkassen und die Öffentlichkeit auf diese Missstände hin, die schleichend zu ruinösen Verhaltensweisen im Existenzkampf der Betriebe führen. Wer dennoch bei dem geringen 1,4 Prozent-Kassenanteil der Zahntechnik noch einmal mit Preisabsenkungen herangeht, ruiniert dieses Handwerk", so Verbandschef Lutz Wolf vor den Delegierten.

Eine Steigerungsrate der zahntechnischen Preise von 5,6 Prozent in 10 Jahren zeigt die ganze Misere in der das Handwerk steckt, wenn man sie vergleicht mit einem Plus von 28,7 Prozent bei den Preisen für Handwerksleistungen und den um 50 Prozent gestiegenen Verwaltungskosten der Kassen.

Der schon lange schwelende Unmut scheint sich nun an der geplanten Absenkung auf breiter Front zu entzünden. Die Zahntechniker fühlen sich auf die Barrikaden getrieben, die Geduld scheint in den meisten Betriebe am Ende. Sie sind offensichtlich zum öffentlichen Streit bereit. Aus allen Gebieten wurden spontane Vorbereitungen für lokale, regionale und zentrale Demonstrationen und öffentliche Aktionen gemeldet.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen - Bundesinnungsverband - (VDZI) Max-Planck-Str. 25 63303 Dreieich Telefon: 06103/37070 Telefax: 06103/370733

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