Pressemitteilung | Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU)

Gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen - aber Unternehmen nicht überfordern

(Berlin) - Angesichts der geplanten Neuregelung der Gesetze zur Pflege von Familienangehörigen erklärt der Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU): Die deutschen Unternehmerinnen haben eine hohe Sensibilität für die Belange ihrer Mitarbeiter. Als Familienunternehmer kennen Sie die Herausforderung, familiäre Verpflichtungen mit dem Beruf zu vereinbaren. Und wie die in Kooperation mit der Deutschen Bank durchgeführte Unternehmerinnenstudie des VdU zeigt, legen die Unternehmerinnen signifikant mehr Wert auf Mitarbeiterbindung als die männliche Vergleichsgruppe.

Angesichts der stetig steigenden Zahl pflegebedürftiger Familienangehöriger sehen die deutschen Unternehmerinnen die dringende Notwendigkeit, Spielräume für ihre Mitarbeiter zu schaffen und ihnen die Wahrnehmung ihrer Verantwortung in Familie und Pflege zu ermöglichen.
Mit Blick auf die geplanten Gesetze zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf warnt der Verband deutscher Unternehmerinnen jedoch davor, die Unternehmen zu überfordern. "Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen sind durch die kurzfristig anzu-kündigenden Auszeiten und Teilzeiten ihrer Mitarbeiter vor erhebliche organisatorische und personalpolitische Schwierigkeiten gestellt", betont die Präsidentin des Unternehmerinnenverbandes, Stephanie Bschorr. Es könne in der Konsequenz zu Auftragseinbußen und Nachteilen für die Unternehmensentwicklung insgesamt führen, wenn die Unternehmen ad-hoc-Auszeiten von bis zu sechs Monaten oder Teilzeit von bis zu zwei Jahren hinzunehmen hätten.

Neben der Familienpflege werde auch die Elternzeit mit einseitigen Flexibilisierungen für die Beschäftigten neu geregelt, ohne dass Unternehmensbelange ausreichend berücksichtigt würden: "Diese schleichend eingeführten Regulierungen sind die eigentlichen Belastungen für die Wirtschaft, die vermieden werden sollten. Was wir brauchen, sind nicht mehr Vorschriften, sondern flexible Möglichkeiten für die Unternehmen und ihre Mitarbeiter, um im Zusammenwirken passgenaue Lösungen zu entwickeln, die den Belangen der Unternehmen genauso Rechnung tragen wie den gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen." Bedenken äußerte die VdU-Präsidentin auch gegenüber der vorgesehenen Finanzierung der Familienpflegezeit, zumal zeitgleich auch der Beitragssatz zur Pflegeversicherung angehoben wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) Pressestelle Glinkastr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 2005919-0, Fax: (030) 20059192-00

(sy)

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