Pressemitteilung | ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Gesundheitsreform: Freier Beruf ins Mark getroffen

(Berlin) - Mit völligem Unverständnis reagieren die deutschen Apothekerinnen und Apotheker auf die gestern bekannt gewordenen Eckpunkte der Konsensverhandlungen zur Gesundheitsreform. Prof. Rainer Braun, Hauptgeschäftsführer der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, bezeichnete die in dem Papier vorgesehenen strukturellen Änderungen in der Arzneimittelversorgung als Anfang vom Ende der unabhängigen Apotheke. „Mit der vorgesehenen Zulassung des Versandhandels mit Arzneimitteln, des Mehrbesitzes an Apotheken und der Möglichkeit zum Abschluss von Einzelverträgen sind sämtliche Instrumente vorgesehen, die zur ausschließlich kommerziellen Ausrichtung der Arzneimittelversorgung führen.“

Entgegen dem selbstgesteckten Ziel, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und freien Berufe im Gesundheitswesen zu verbessern, wird der freie Beruf des Apothekers ins Mark getroffen. Nach Auffassung von Braun handelt es sich um einen klaren Paradigmenwechsel der Politik. Nachdem jahrzehntelang Arzneimittelsicherheit und vorbeugender Patientenschutz als Leitmotive gegolten haben, bestimmt nun auch in diesem Bereich der Daseinsvorsorge allein das Kapital das politische Handeln.

Braun kündigte eine sehr genaue Prüfung der ausgehandelten Formulierungen an. Insbesondere werde die ABDA darauf achten, ob die Ankündigung, das Fremdbesitzverbot aufrecht zu erhalten und faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber dem Versandhandel zu gewährleisten, substantiellen Bestand haben oder lediglich Lippenbekenntnisse der Politik bleiben.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ( ABDA ) Jägerstr. 49-50, 10117 Berlin Telefon: 030/40004132, Telefax: 030/40004133

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