Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Gewerbesteuer: Mittelständler schlagen Alarm / Veranstalterreise in Gefahr, auch Klassenfahrten droht das Aus

(Berlin) - Rund 1,6 Milliarden Euro für Gewerbesteuer-Nachzahlungen bzw. Rückstellungen sowie jährliche Mehrkosten von 230 Millionen Euro bedrohen das Geschäft deutscher Reiseveranstalter. Neben den großen Anbietern befürchtet vor allem der Mittelstand gravierende Auswirkungen bei der gewerbesteuerlichen Hinzurechnung von Übernachtungsleistungen. Dieses Thema entwickelt sich zur Hängepartie und stellt - wenn nicht bald gehandelt wird - den Standort Deutschland in Frage. In der neusten Ausgabe der DRV-Politikthemen 02-2015 schlagen zahlreiche mittelständische Reiseveranstalter jetzt Alarm: Sie sehen das erfolgreiche Modell der Veranstalterreise durch die zu erwartenden Gewerbesteuer-Nachzahlungen und Rückstellungen akut gefährdet. Die Anbieter beklagen zudem, dass sie möglicherweise gezwungen sein werden, ihr Geschäft ins Ausland zu verlagern.

Durch die vorsorglichen Rückstellungen bleiben bereits heute notwendige Investitionen in die Qualifizierung der Mitarbeiter, in Technik und neue Produkte auf der Strecke. In den Politikthemen - dem Informationsdienst des Deutschen ReiseVerbandes (DRV) für Entscheider in Politik, Medien und Wirtschaft - zeigen die Inhaber und Geschäftsführer der Anbieter auf: Es geht hierbei nicht nur um den Strandurlaub, auch Studienreisen und sogar Klassenfahrten stehen auf der Kippe. Damit wären Kinder und Jugendliche die Leidtragenden dieser missglückten Steuerpolitik.

Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sollen direkt in die Haushalte der Städte und Gemeinden fließen. Doch wem ist geholfen, wenn die zusätzliche Steuerlast Reiseunternehmen existentiell bedroht oder Veranstalter ihr Geschäft ins Ausland verlagern, um der Zusatzbelastung zu entgehen? Dann fließen nämlich gar keine Steuern mehr in die kommunalen Kassen. Weitere Details dazu in den aktuellen DRV-Politikthemen.

Ein weiteres zentrales Thema der Sommer-Ausgabe ist die jüngst verabschiedete EU-Pauschalreiserichtlinie. Nun geht es darum, die Richtlinie in deutsches Recht umzusetzen. Der DRV wird diesen Prozess konstruktiv begleiten. Zwar konnten wesentliche Verschlechterungen abgewendet werden, dennoch bringt die neue EU-Richtlinie spürbare Belastungen für die deutschen Reiseunternehmen mit sich.

Weitere Artikel der aktuellen Ausgabe befassen sich mit der Visa-Politik, den Anforderungen an Datensicherheit und Effizienz auf Geschäftsreisen sowie mit dem Reiseland Türkei.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Pressesprecherin Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Fax: (030) 28406-30

(cl)

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