Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Gottschalk: Zulieferer übernehmen stärkere Verantwortung in der Produktentwicklung

(Frankfurt/Friedrichshafen) - "Die Zulieferunternehmen der Automobilindustrie werden bereits in wenigen Jahren mehr als 50 Prozent der Produktentwicklung für ein neues Automobil übernehmen", betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), anlässlich der Einweihung des neuen Entwicklungszentrums der ZF Friedrichshafen AG in Friedrichshafen. Derzeit tragen die Zulieferer etwa 30 Prozent der Aufwendungen für die Produktentwicklung.

ZF ist eines der größten und dynamischsten Automobilzulieferunternehmen auf dem Weltmarkt mit 36.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 13 Milliarden DM. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Umsatzvolumen verdoppelt. Im laufenden Jahr wird ZF am Standort Friedrichshafen 300 neue Ingenieure einstellen. Dass ZF in den 90er Jahren, die die Automobilindustrie weltweit kräftig durchgeschüttelt haben, eine solche Erfolgsgeschichte vorweisen kann, ist, so Prof. Gottschalk in seiner Rede, auf eine Reihe entscheidender Faktoren zurückzuführen: "Erstens auf den Willen zur Zukunftsgestaltung über Forschung, Entwicklung und Innovation. Zum Zweiten aber steht dahinter eine geschlossene Mannschaftsleistung, die vom Mann am Band bis zum Mann an der Spitze führt. Der Schlüssel zum Erfolg heißt Teamgeist und Führung."

"Die Stärke der Zulieferindustrie liegt darin, dass sie die volle Breite deutscher Industriekompetenz widerspiegelt, vom Stahl bis zur Elektronik. Und sie versteht es, diese auch wettbewerbsstärkend in die Endprodukte umzusetzen", unterstrich der VDA-Präsident. Er erläuterte: "Die Entwicklungszeiten werden immer kürzer. Innovationen sind dann, wenn sie beim Kunden im Fahrzeug auf den Markt kommen, schon wieder in der nächsten Entwicklungsphase. Das Halten des Technologievorsprungs wird anspruchsvoller. Die Zulieferer übernehmen dabei immer stärker Verantwortung für die Entwicklung von Komponenten und ganzen Systemen im Fahrzeug."

Nach neuesten VDA-Erhebungen ist die deutsche Zulieferindustrie mit 1.350 Fertigungsstätten, Joint Ventures und Lizenzvergaben in 64 Ländern vertreten. Im Zuge der Tendenz zum Systemlieferanten entwickelt sich eine neue "Hierarchie der Zulieferpyramide". Prof. Gottschalk betonte die Notwendigkeit des "gemeinsamen Daches für Fahrzeughersteller und Zulieferer" im VDA. Denn nur im gemeinsamen Dialog könnten diese neuen Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden.

Der VDA-Präsident betonte: "Wir brauchen Innovation und neue Technologien, um uns auch künftig aus der Einbahnstraße der Billigprodukte und der ,me-too-Angebote' heraushalten zu können." Der Kostenwettlauf allein sei in Hochlohnländern nicht zu gewinnen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070 Telefax: 069/97507261

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