HDE gegen Zensur in der Werbung

(Berlin) – Die EU-Kommission plant einen weiteren Anschlag auf die Freiheit der Werbung. So kommentierte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) in Berlin den am 16. Juli vorgestellten Entwurf einer Richtlinie der EU-Kommission, durch die die Werbung mit gesundheitsbezogenen Aussagen als irreführend verboten werden soll.

„Werbeaussagen, die nicht offensichtlich falsch sind, dürfen nicht verboten werden“, begründete HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr das Bekenntnis des Handels zur Werbefreiheit. Mündige Verbraucher würden die Aussagen der Werbung richtig einschätzen. Die EU-Kommission sollte sich ebenso wie die Bundesregierung konsequent an diesem Leitbild orientieren, forderte der HDE-Sprecher. „Eine Zensur für gesundheitsbezogene Werbeaussagen hätte verheerende Folgen für den gesamten Lebensmittelhandel.

Am stärksten betroffen wären innovative, gesundheitsfördernde Nahrungsmittel, die sich durch eine hohe Werthaltigkeit auszeichnen und dem allgemeinen Preisverfall trotzen“, warnte Pellengahr. Aber auch populären Botschaften wie „Haribo macht Kinder froh“ oder „Red Bull verleiht Flügel“ könnten dann auf dem Index landen. Wenn die Kommission mit ihren Plänen durchkommt, fürchtet der HDE extrem aufwendige Verfahren in denen die Werbeaussagen wissenschaftlich untermauert werden müssten.

„Die Flut von Gutachten und Gegengutachten wird ein Beschäftigungsprogramm für Wissenschaftler und Juristen. Das Nachsehen haben die mittelständischen Unternehmen, denen dafür das Geld fehlt“, sagte Pellengahr. Er schlug vor, dass die Wahlversprechen der Politiker mit der gleichen Elle messen werden wie die Werbebotschaften der Wirtschaft: „In der Wirtschaft ist irreführende Werbung selbstverständlich verboten. Das sollte sich die Politik zunächst selbst zu eigen machen, bevor sie neue Werbeverbote erlässt, die den Unternehmen schaden und die Verbraucher bevormunden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. ( HDE ) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/726250-65, Telefax: 030/726250-69