Handel hat Verluste wegen Pfandpflicht

(Berlin) - Die Verbraucherzentrale hat den Einzelhandel aufgefordert, nicht eingelöste Pfandbeträge für Einweggetränkeverpackungen zurückzuzahlen. Dazu erklärte am 5. Juni in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Holger Wenzel:

„Die Forderung der Verbraucherzentrale nach “Zurückzahlung“ nicht eingelöster Pfandbeträge für Getränke-Einwegverpackungen ist unberechtigt. Sie dient allein der Stimmungsmache zu Gunsten einer ökologisch zweifelhaften Pfandvorschrift, die von einer zunehmenden Zahl von Verbrauchern als Last empfunden wird.

Der HDE weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die seit Anfang des Jahres geltende Pfandpflicht für die Handelsunternehmen zu Kosten geführt hat, die bislang nicht in den Preisen an die Verbraucher weitergegeben werden. Die Rückgabe des Leerguts führt zu Verzögerungen und Effizienzverlusten an der Ladenkasse. Außerdem fallen erhebliche Aufwendungen für Zwischenlagerung, Abtransport und Verwertung der Verpackungsabfälle an. Die Kosten übersteigen die Einnahmen aus nicht eingelösten Pfändern. Aus diesem Grund appellieren die Unternehmen, die Pfandpflicht auszusetzen.

Zusätzliche Einnahmen hat die Pfandpflicht nach Einschätzung des HDE allenfalls den Herstellern von Mehrwegflaschen gebracht. Immer mehr Verbraucher kaufen mit nur acht Cent bepfandete Mehrwegflaschen, um sie statt der mit 25 Cent Pfandzuschlag belegten Bierdosen wegzuwerfen. Die Verschmutzung sowie die Verletzungsgefahr durch Glasbruch auf öffentlichen Plätzen und bei Großveranstaltungen sind nach Feststellung von Ordnungsbehörden seit Einführung des Pfandzwangs drastisch gestiegen. Nicht eingelöste Pfänder bei Mehrweg werden wegen der mehrstufigen Pfanderhebung von den Getränkeherstellern eingenommen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65, Telefax: 030/72 62 50-69