Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Hartmut Möllring provoziert Scheitern des Tarifabschlusses für Ärzte an Universitätskliniken

(Berlin) - Der Tarifkonflikt um die Ärzte an den Universitätskliniken flammt wieder auf. Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund (MB) wirft dem Vorsitzenden der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Hartmut Möllring vor, die Redaktionsverhandlungen für einen arztspezifischen Tarifvertrag mit immer neuen, unzumutbaren Forderungen bewusst zu torpedieren. Nach dreimonatigen Ärzte-Streiks an den Unikliniken hatten sich MB und TdL am 16. Juni 2006 auf Eckpunkte für einen Ärzte-Tarifvertrag verständigt, die bei den zurzeit laufenden Redaktionsverhandlungen zu einem kompletten Tarifwerk ausgestaltet werden.

In einem Schreiben an die TdL wirft der Vorsitzende des MB, Dr. Frank Ulrich Montgomery, Hartmut Möllring "Stillosigkeit" vor, die im Tarifgeschäft mit der TdL nichts Neues darstelle. Weder seien die Redaktionsverhandlungen gescheitert, wie Möllring im Interview mit der "Neuen Presse" (13.10.06) behaupte noch sei es der MB, der mit immer neuen Forderungen käme. Montgomery: "Herr Möllring ist es, der von den vereinbarten Eckpunkten gezielt abweicht und nun wieder versucht, Ärzten das Gehalt um bis zu 250 Euro pro Monat zu kürzen."

Hauptknackpunkt ist in diesem Zusammenhang die Bezahlung der beschlossenen Arbeitszeiterhöhung von 38,5 auf 42 Wochenstunden. Hier fordert der MB einen vollen Lohnausgleich, der in den Eckpunkten vertraglich festgeschrieben wurde. Tatsächlich heißt es darin: "Es wird eine Besitzstandsregelung für die bisherigen Ärztinnen und Ärzte vereinbart, die sicherstellt, dass durch die neue Eingruppierung keine Ärztin / Arzt weniger als bisher verdient." Möllring beharrt hingegen auf Mehrarbeit, ohne diese auch voll vergüten zu wollen, sodass im Endeffekt der Stundenlohn der Ärzte dramatisch absinkt.

Im Schreiben an den TdL-Vorsitzenden bekräftigte Montgomery, an einer Verhandlungslösung interessiert zu sein. Sollte es jedoch wegen "Einigungsunfähigkeit" der TdL zum Scheitern kommen, trage für mögliche Arbeitskampfmaßnahmen an Unikliniken allein Hartmut Möllring die volle Verantwortung.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Athanasios Drougias, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 7468460, Telefax: (030) 74684616

(sk)

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