Pressemitteilung | Bitkom e.V.

ITK-Branche belebt die Konjunktur / Neue Studie des European Information Technology Observatory erwartet 3,8 Prozent Wachstum für Westeuropas ITK-Märkte

(Berlin) - Der Markt für Informationstechnik und Telekommunikation soll in den kommenden Jahren wieder stabil und solide wachsen. So steigt der Umsatz in Westeuropa im laufenden Jahr 2005 voraussichtlich um 3,8 Prozent auf 616 Mrd. Euro, im Jahr 2006 um 3,7 Prozent auf 639 Mrd. Euro. Der Weltmarkt soll in diesem Jahr um 4,3 Prozent und 2006 um 4,8 Prozent zulegen. Für den US-amerikanischen Markt werden in diesem Jahr 3,9 Prozent, im nächsten 4,5 Prozent erwartet. Den größten Binnenmarkt der Welt stellt Europa mit einem Marktanteil von 32 Prozent, gefolgt von den USA mit 29 Prozent, Japan mit 15 Prozent und den "übrigen Länder" mit 24 Prozent. Dies sind die Ergebnisse der jüngsten Studie des European Information Technology Observatory (EITO), die der Präsident des Bundesverbands BITKOM, Willi Berchtold, im Vorfeld der Messe CeBIT in Hannover vorstellte. "Die Wachstumsschübe kommen insbesondere aus dem Mittelstand. Das macht unsere Branche zum Konjunkturmotor, europaweit", sagte Berchtold. "Wir haben das Ziel, in Zukunft etwa doppelt so schnell zu wachsen wie die Gesamtwirtschaft."

76 Prozent des westeuropäischen ITK-Markts entfallen inzwischen auf Software, IT-Services und Telekommunikationsdienste. Nur noch 24 Prozent kommen aus der Hardware. "Das sind unglaubliche Werte für eine Branche, die ihre Wurzeln in der Fertigungsindustrie hat", sagte Berchtold. Alle Marktsegmente liegen inzwischen wieder im Plus. Für die Hardware rechnen die EITO-Experten in Westeuropa mit einem Zuwachs von 3 Prozent in diesem und 1,5 Prozent im kommenden Jahr. IT-Services sollen 2005 um voraussichtlich 5,0 Prozent und 2006 um 5,5 Prozent wachsen. Leicht darüber liegt die Software mit einem Plus von 5,4 Prozent bzw. 5,7 Prozent. Telekommunikationsdienste halten das bereits in den Vorjahren erreichte Wachstumsniveau mit einem Plus von 3,5 Prozent und 3,3 Prozent in den Jahren 2005 und 2006. In den einzelnen Teilbereichen der TK-Dienste ist die Entwicklung allerdings sehr unterschiedlich. So legen z.B. die Festnetzdatendienste um 8 Prozent und die Mobiltelefonie um gut 5 Prozent zu. Bei der Sprachtelefonie im Festnetz rechnen die EITO-Experten hingegen mit leicht zurückgehenden Umsätzen.

Sehr dynamisch entwickeln sich die Umsätze im E-Commerce. Rund 680 Mrd. Euro wurden hier 2004 in Westeuropa umgesetzt, knapp 90 Prozent davon zwischen Unternehmen, also im so genannten B2B-Bereich. Im Jahr 2008 erwartet das EITO für Westeuropa einen E-Commerce-Umsatz von 2,2 Billionen Euro. Dies sei mehr als das aktuelle deutsche Bruttoinlandsprodukt. Im Privatkundensegment, dem so genannten B2C, wird sich der E-Commerce nach der Prognose des EITO bis 2008 vervierfachen, auch dank der zahlreichen neuen Breitbandanschlüsse, die einen schnellen und bequemeren Internet-Einkauf ermöglichen. "Die Unternehmen sind in der Internetwirtschaft angekommen, die Privathaushalte befinden sich auf einem guten Weg, der öffentliche Sektor und die Verwaltung haben in den meisten Ländern hingegen Nachholbedarf", kommentierte Berchtold.

Ähnlich schnell wie der Trend hin zum elektronischen Einkauf entwickelt sich der Markt für Consumer Electronics - weg von den analogen hin zu digitalen Geräten. So drehte sich beispielsweise das Bild bei Fernsehgeräten innerhalb nur eines Jahres: Noch 2004 hatten herkömmliche Röhrenfernseher einen Umsatzanteil von 21 Prozent am westeuropäischen Markt für Unterhaltungselektronik, digitale Flachbild- und Projektonsgeräte nur 10 Prozent. Bis Ende 2005 werden sich diese Werte beinahe umkehren. Dann werden mit der neuen Gerätegeneration knapp 11 Mrd. Euro in Westeuropa umgesetzt, 32 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ähnlich dynamisch steigt der Umsatz bei Digitalkameras - um 16 Prozent auf 8,2 Mrd. Euro in diesem Jahr. "Geradezu sensationell ist das Wachstum bei MP3-Playern", sagte Berchtold. Es betrug im vergangenen Jahr 171 Prozent. In diesem Jahr soll das Marktvolumen um knapp 50 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro steigen. Berchtold: "Die Zukunft ist digital."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) Albrechtstr. 10, 10117 Berlin Telefon: 030/27576-0, Telefax: 030/27576-400

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