Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

„In Kinderbetreuung investieren“ / DIHK-Präsident Braun zum DIW-Gutachten

(Berlin) - Der Ausbau der Kinderbetreuung hier zu Lande ist nach Ansicht von Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), "eine notwendige Investition in die Zukunft - auch in die des Wirtschaftsstandortes Deutschland". Braun kommentiert damit ein vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erstelltes Gutachten, das die Bundesregierung in Auftrag gegeben und am 15. Januar vorgestellt hat.

„Nur eine Gesellschaft, die heute in flexible und qualifizierte Betreuungsangebote für Kinder investiert, wird morgen ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit behaupten können“, so der DIHK-Präsident. Der Mangel an zeitlich flexiblen Betreuungsangeboten sei auch dafür verantwortlich, dass insbesondere Frauen mit Familienaufgaben angebotene Teilzeitjobs - zum Beispiel am Nachmittag - nicht in Anspruch nehmen könnten.

Damit werde klar, dass Regulierungen wie der Rechtsanspruch auf Teilzeit der falsche Weg seien. Nicht am fehlenden Willen der Unternehmen, sondern an fehlenden Betreuungsangeboten scheitere eine schnellere Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung. Flexible Betreuungszeiten müssten daher flexiblen Arbeitszeiten folgen. Auch angesichts der desolaten Lage der Sozialversicherungskassen, die durch die Ageing Society in Zukunft noch stärker belastet würden, sei ein Verzicht auf ausreichende Kinderbetreuungsangebote unverantwortlich. „Wir müssen der demographischen Herausforderung mit Nachdruck begegnen,“ fordert Braun.

Der DIHK-Präsident kritisiert, dass aufgrund fehlender Betreuungseinrichtungen insbesondere Mütter den Wunsch nicht realisieren können, ihre zumeist gute Qualifikation in die Unternehmen einzubringen. In der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Arbeitswelt sehe er noch ein großes Potenzial. „Hier bleibt derzeit Humanvermögen ungenutzt - und damit werden Wachstumschancen vertan.“

In seiner Einschätzung sieht sich Braun durch das aktuelle Gutachten bestätigt: Investitionen in Kinderbetreuung führten zu einer höheren Erwerbsbeteiligung von Müttern, zu mehr Beschäftigung und damit zu höheren Einkommen, so die zentralen Ergebnisse der DIW-Expertise. Der DIHK-Präsident: „Höhere Familieneinkommen sind die beste Familienpolitik.“

Ein gut funktionierendes Kinderbetreuungsnetz sei ein wesentlicher regionaler Standortvorteil, so Braun weiter. „Das Gutachten des DIW muss zum Anlass genommen werden, vor Ort gemeinsam richtungsweisende Lösungen zu finden - zum Wohle der Familien, der Unternehmen und des Standortes Deutschland.“ Kommunen, Eltern, Wirtschaft und andere Verantwortliche seien daher in der Pflicht, jenseits ausgetretener Betreuungspfade neue Wege zu gehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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