Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

In Rheinland-Pfalz steigen die Mieten und Immobilienpreise leicht an

(Mainz) - Eine rundum solide Entwicklung kennzeichnet den Immobilienmarkt in Rheinland-Pfalz, Kaufimmobilien verteuerten sich in den letzten zwölf Monaten leicht. So stiegen die Preise für Einfamilienhäuser im Landesdurchschnitt um 3,5 Prozent, Eigentumswoh-nungen sind 4,2 Prozent teurer als im Vorjahr. Da aber auch die Mieten um 3,2 Prozent stiegen, ist bei konstant niedrigem Zinsniveau bei vielen Kapi-talanlegern die Bereitschaft zum Immobilienerwerb weiterhin vor-handen. Dies geht aus dem Immobilien-Preisspiegel Rheinland-Pfalz 2015 des Immobilienverbands IVD West hervor.

Die Immobilienpreise in Rheinland-Pfalz zeigten sich in den letzten zwölf Monaten stabil. Wohneigentum bildet demzufolge eine sichere und be-gehrte Vermögensanlage. Die Nachfrage ist besonders in den letzten sechs Jahren merklich angezogen. Vor allem Häuser mit sechs bis zwölf Wohnungen sowie vermietete Eigentumswohnungen mit mindestens 70 Quadratmetern Wohnfläche sind begehrt. Durchschnittlich stiegen die Preise um 3 bis 4 Prozent - nur Koblenz und Mainz zeigten sich als Aus-reißer mit teilweise zweistelligen Steigerungen.

Bis auf wenige Ausnahmen ist in den meisten Gemeinden des Landes über Jahre eine leichte Steigerung der Mietpreise festzustellen und eine Veränderung der Immobiliennachfrage ist nicht in Sicht. Die Ballungsregi-onen Rhein-Main und Rhein-Neckar sowie insbesondere Trier präsentie-ren sich dynamisch in ihrer Entwicklung und bieten einen vielfältig attrakti-ven Immobilienmarkt. Deutlich weniger positiv ist die Situation in der Eifel, in der Westpfalz, im Hunsrück oder im Westerwald. In diesen ländlichen Regionen ist die Nachfrage nach Immobilien weitaus geringer. Die "Land-flucht" ist ein sich zunehmend verschärfend Phänomen in Rheinland-Pfalz. Der demografische Wandel beschleunigt diese Problematik noch. Aller-dings fehlt es in den Städten oft an bezahlbarem Wohnraum, besonders in der Landeshauptstadt Mainz ist dies der Fall - nicht zuletzt im barrierefrei-en Bereich. Des Weiteren besteht bei der infrastrukturellen Anbindung der ländlichen Gebiete noch Optimierungsbedarf. Hier sieht der IVD vor allem die Politik in der Pflicht.

Eigenheimpreise
Um durchschnittlich 3,5 Prozent stiegen die Eigenheimpreise in den Städ-ten mit über 40.000 Einwohnern, die großen Preissprünge der vergange-nen Jahre waren nicht mehr zu beobachten. In Mainz, Bad Kreuznach und Neustadt/Weinstraße waren die größten Veränderungen erkennbar. Wäh-rend in der Landeshauptstadt Eigenheime in sehr guten Lagen von 585.000 Euro auf 643.000 Euro (10 Prozent) stiegen, bleibt Koblenz in diesem Segment die teuerste Stadt (bis 920.000 Euro). Häuser in sehr gu-ten Lagen von Neustadt stiegen von 480.000 Euro auf 530.000 Euro, also um 10 Prozent. In Bad Kreuznach kosten Häuser in guten Lagen nun circa 220.000 Euro (+ 10 Prozent). Durchweg stabil hielten sich die Preise für freiste-hende Einfamilienhäuser in Trier, Kaiserslautern und Ludwigshafen. Zu Preisrückgängen kam es in keiner der größeren Städte.

Bei den kleineren Städten und Gemeinden bis 40.000 Einwohnern gab es überwiegend geringfügige Preisanstiege. Lediglich in Diez und Lahnstein waren starke Preisveränderungen bis zu 20 Prozent zu erkennen. In An-dernach stiegen die Eigenheimpreise in sehr guten Lagen von 390.000 Euro auf 400.000 Euro (3 Prozent). In den sehr guten Lagen von Bingen stiegen sie von 530.000 Euro auf 540.000 Euro (2 Prozent). Zu nennens-werten Preisrückgängen kam es in keiner der ausgewerteten Städte in diesem Segment.
Ganz anders sieht die Situation in vielen kleinen Kommunen im Wester-wald oder Hunsrück aus. Beispiel Rengsdorf im Landkreis Neuwied: Hier fielen die Preise für Eigenheime in allen Lagen durchschnittlich um über 5 Prozent.

Preise für Eigentumswohnungen
Eigentumswohnungen aus dem Bestand sind in Städten mit über 40.000 Einwohnern preislich deutlich angestiegen. Im Durchschnitt legten die Preise um die 5 Prozent zu. In mittelguten Lagen in Bad Kreuznach sind Steigerungen von 10 Prozent zu verzeichnen gewesen, in Trier sogar 21 Prozent. Selbst in einfachen Lagen in Landau in der Pfalz waren Zuwächse um 12 Prozent zu verzeichnen. Größere Anstiege sind ebenfalls besonders im Neubausegment erkennbar. So stiegen in diesem Bereich die Quadratme-ter-Preise in sehr guten Lagen in Ludwigshafen um 21 Prozent (von 3.300 Euro auf 4.000 Euro), in Speyer um 18 Prozent (von 3.300 auf 3.900 Euro) und in Koblenz um 11 Prozent (von 2.700 auf 3.000 Euro). Durch die star-ke Nachfrage kam es selbst in den kleineren Städten von 6.000 bis 40.000 Einwohnern nicht zu Preisrückgängen im Segment der Eigentumswoh-nungen.

Das Phänomen "Landflucht" verursacht jedoch vermehrt leichte Preisrück-gänge in den kleinen Gemeinden des Landes (bis 6.000 Einwohner). Be-sonders in den Hunsrückgemeinden ist diese Entwicklung zu beobachten. Aber auch in der Westpfalz stagnieren die Verkaufspreise für Eigentums-wohnungen.
Beispielhaft veranschaulichen lässt sich diese Entwicklung an Emmels-hausen: Hier sanken die Quadratmeterpreise für einfache Eigentumswoh-nungen aus dem Bestand binnen Jahresfrist um 14 Prozent auf nunmehr 750,- Euro und im mittleren Segment um 13 Prozent auf 1.000,- Euro.

Wohnungsmieten
In den größeren Städten von Rheinland-Pfalz stiegen die Mietpreise in Häusern, die nach 1948 gebaut wurden, durchschnittlich um 3,2 Prozent an. Im Segment Neubau/Erstbezug in guter Lage stiegen die Preise in Neustadt/Weinstraße und Koblenz um 8 bzw. 7 Prozent. Der Durchschnitt verzeichnete hier einen Preisanstieg von 2 Prozent. Die Mieten für gut ge-legene und gut ausgestattete Wohnungen im Bestand stiegen in Bad Kreuznach und Frankenthal um 8 Prozent, in Mainz und Trier blieben sie stabil. Im Segment der Altbauten, die vor 1948 gebaut wurden, stiegen die Preise in Neuwied in guten Lagen um 11 Prozent und in Speyer um 7. In kleineren Gemeinden und Städten wurden neue Mietverträge vielerorts nur geringfügig höher abgeschlossen als im Vorjahr. Die Mietpreise für Bestandswohnungen in guten Lagen stiegen um 2 Prozent in Andernach und um 1 Prozent in Ingelheim. Ein Rückgang bei den Mietpreisen war le-diglich in Pirmasens zu erkennen, hier gingen die Mietpreise im Bestand von 5,20 Euro pro m² auf 5 Euro zurück (minus 4 Prozent).

Die teuersten Mieten zahlt man wie im vorherigen Jahr in Neubau-Erstbezug in guten Lagen von Mainz mit unveränderten 12,50 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich liegt die entsprechende Miete in Wiesbaden jedoch bei 13,50 Euro. In Bodenheim muss man 10,50 Euro und in Ingel-heim 10,00 Euro einkalkulieren. Die günstigsten Mieten im Neubau findet man, wie im vergangenen Jahr, in Ulmen in der Eifel mit 4,80 Euro.

Gewerbe
Im gesamten Bundesland gab es wenig Bewegung bei gewerblichen Miet-preisen. Die Ladenmieten behaupteten sich weitestgehend, hier und da waren sogar Preisnachlässe zu verzeichnen. Augenfällig war ganz beson-ders die Entwicklung in den kleinsten ländlichen Gemeinden, wo es zu Rückgängen um die 8 Prozent kam - auch dies ein weiterer Indikator für das Phänomen Landflucht.
Die Büromieten hingegen verteuerten sich landesweit um durchschnittlich 1,5 Prozent. In den Großstädten verharrten die Preise weitestgehend auf Vorjahresniveau, in einigen mittelgroßen Kommunen wie Germersheim oder Haßloch stiegen die Quadratmeterpreise für Büroflächen hingegen um die 10 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Pressestelle Von-Werth-Str. 57, 50670 Köln Telefon: (0221) 951497-0, Fax: (0221) 951497-9

(rf)

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