Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Industrieversicherer bitten Mittelstands-Unternehmen zur Kasse / Verteuerung trifft die Falschen

(Frankfurt am Main) - "Viele Industrieversicherer scheinen aus dem letzten Jahr nichts gelernt zu haben", erklärt VDMA-Hauptgeschäftsführer Dr. Hannes Hesse. "War es aufgrund des Terror-Anschlags auf das World Trade Center teilweise noch nachvollziehbar, dass die Industrie-Versicherer erst Ende September mit Prämienerhöhungswünschen auf ihre Kunden zukamen, stößt diese Vorgehensweise in diesem Jahr allerdings auf Unverständnis."

Grund: Bei den mittelständischen Mitgliedsunternehmen des VDMA häufen sich die Fälle, in denen die Industrie-Versicherer die Kündigungsfristen der Verträge verkürzt haben wollen, um erst kurz vor Jahresschluss ihre konkreten "Wünsche" auf den Tisch zu legen, und so die mittelständische Wirtschaft in eine prekäre Situation zu bringen. "Für die Mitgliedsunternehmen im VDMA ist es wichtig, nicht erst im Dezember die kalkulatorische Größe der Prämien zu erfahren", betonte Hesse.

Darüber hinaus bemängelt der VDMA die kaum noch vorhandene Wettbewerbssituation auf dem Versicherungsmarkt. Das bereits im Juli eingeschaltete Bundeskartellamt bestätigte inzwischen den Verdacht, Versicherer hätten bei Prämienerhöhungen im industriellen Sach- und Haftpflichtgeschäft Preisabsprachen getroffen. Einige Anbieter haben sich bereits aus dem Industrieversicherungsgeschäft zurückgezogen, so dass die Anzahl der noch am Markt verbleibenden Anbieter ständig weiter schrumpft. Auch ausländische Versicherer bieten keine Alternative.

"Wir haben den Eindruck, als wolle sich die Versicherungswirtschaft - wie auch der Staat - an dem erfolgreichen Segment ‚Investitionsgüterindustrie‘ bedienen", erklärte der VDMA-Hauptgeschäftsführer.

Der VDMA forderte die Industrieversicherer auf, die angekündigte drastische Erhöhung der Versicherungskosten zu überdenken. "Diese Verteuerung trifft die Falschen", betonte Hesse, "da die überwiegend von der VDMA-Tochter VSMA GmbH betreute mittelständische Klientel mit positiv verlaufenden Versicherungsbereichen glänzen kann. Es besteht kein Grund zu drastischen Preiserhöhungen."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

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