Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Innovationen und Wachstum im Maschinenbau brauchen passende Finanzierung / Deutsche Bank: Für gute Ideen steht Geld zur Verfügung

(Frankfurt am Main) - Auf dem gemeinsam von VDMA und Deutsche Bank veranstalteten „Maschinenbau-Forum 2007“ diskutierten über 150 Teilnehmer, wie sie neue Marktpotenziale erschließen und profitables Wachstum finanzieren und realisieren können. VDMA-Präsident Dr. Dieter Brucklacher betonte in seiner Begrüßungsrede, „Auftragseingang, Umsatz, Auslastung haben sich in den letzten Jahren beispiellos gut entwickelt, und trotz hoher Stahlpreise und den gegenüber US-Dollar und Yen ungünstigen Wechselkursen haben sich für viele Unternehmen auch die Erträge verbessert. Wir sollten allerdings nicht der Illusion erliegen, diese Entwicklung sei das künftige Paradigma unserer Branche. All unsere Erfahrungen sprechen dafür, dass sich das uns bekannte zyklische Muster wieder durchsetzt.“ Brucklacher forderte deshalb die Banken auf, ihre Beziehung zum Maschinenbau auf Dauer auszulegen und nicht von Konjunkturschwankungen abhängig zu machen.

Mit der gemeinsamen Veranstaltung wolle die Branche ein positives Signal für alle Unternehmen geben, die sich mit den Märkten der Zukunft beschäftigen und ihre Chancen weltweit nutzen sollten, so der Präsident des VDMA. Von der Veranstaltung erwarte er auch Aufschluss darüber, welche Auswirkungen die aktuelle Finanzkrise auf die Finanzierung unserer Unternehmen habe. „Ich bin überzeugt, dass sich die hervorragende Position des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus auch in einem stabilen Standing bei den Banken ausdrücken wird“, erklärte Brucklacher.

Deutsche Bank: Wo die Ingenieurskunst zuhause ist, darf die Kunst der guten Finanzierung nicht fehlen.

Jürgen Fitschen, Mitglied des Group Executive Committee der Deutschen Bank erklärte: „Wir wollen gemeinsam ein Forum bieten, wo Verbandsvertreter, Banker und vor allem gestandene Vorstände des Maschinenbaus miteinander diskutieren. Es geht um Chancen in den globalen Wachstumszentren, um die Bedeutung von Auslandsmärkten, um profitable Wachstumsstrategien. Kurzum: Es geht um die Zukunft des Maschinenbaus. Und es geht darum, wie die Deutsche Bank die deutschen Maschinenbauer bei ihren Plänen unterstützen kann.“

Der deutsche Maschinenbau war im internationalen Vergleich selten zuvor so stark wie heute, betonte Fitschen. „Hohe technologische Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Leistungsstärke sind seine Erfolgsfaktoren. Im globalen Wettbewerb gilt es jetzt, mit klugen Ideen, neue Wachstumspotenziale zu erschließen. Wo die Ingenieurskunst zuhause ist, darf die Kunst der guten Finanzierung nicht fehlen.“ Die Deutsche Bank habe die passenden Finanzierungsinstrumente zur Hand, die helfen, die Ideen der Maschinenbauer zu verwirklichen. „Denn für gute Ideen steht Geld zur Verfügung“, so Fitschen.

Zukunftsmärkte der Investitionsgüterindustrie

Aus Anlass des Maschinenbau-Forums hat die Deutsche Bank eine Studie zu den Chancen des deutschen Maschinenbaus in den globlaen Wachstumszentren erstellt. Der Autor, Dr. Josef Auer, Deutsche Bank Research, stellte die Ergebnisse der Studie vor: „Profitieren werden bis 2015 praktisch alle Maschinenbausparten. Besonders günstig sind die Perspektiven in Russland, Indien und China dank des immensen Nachholbedarfs. Die Maschinenlieferungen in diese Länder können mittelfristig um nominal sieben bis zwölf Prozent p.a. zulegen.“

„Chancen bieten sich auch in Osteuropa und Südamerika, allerdings in geringerem Umfang – Zuwächse um vier bzw. zwei Prozent p.a.. In Osteuropa wurde die Produktionsbasis bereits stark ausgebaut. In Südamerika eröffnet die Rohstoffproduktion weitere Chancen“, so Auer weiter.

„Die deutschen Hersteller dürften in Zukunft von ihrer starken Produktorientierung profitieren. Global geht der Trend nämlich erstens zu Spezialmaschinen. Zweitens gewinnt die Dienstleistungskomponente an Bedeutung. Deutsche Hersteller sind hier ebenfalls im Vorteil, da der Dienstleistungsanteil ihrer Maschinenumsätze schon bei etwa 20 Prozent liegt und weiter wächst. Drittens sinkt die Bedeutung von Stand-alone-Maschinen, während der Bedarf an dienstleistungsintensiven Maschinensystemen wie flexiblen Fertigungsinseln steigt“, sagte Auer.

Welthandel wird auch 2007 wieder stark steigen

Das laufende Jahr, so schätzt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers, wird ebenfalls ein kräftiges Wachstum des Welthandels bringen. „Die deutschen Exporte haben im ersten Halbjahr das vorgegebene Tempo gehalten, der Auftragseingang zeigt noch keine Abschwächung. Lediglich die regionalen Muster könnten sich im Laufe des Jahres, beispielsweise durch die Wachstumspause in den USA, verschieben.“

Das Jahr 2006 war für den internationalen Maschinenhandel mit einem Wachstum von knapp 14 Prozent ein Boomjahr. „Die Exporte deutscher Hersteller wuchsen um 15 Prozent, so dass sich ihr Weltmarktanteil leicht erhöhte“, berichtete Wiechers. Der Welthandel hatte 2006 ein Volumen von 644 Mrd. Euro (2005: 566 Mrd. Euro) und wuchs damit im dritten Jahr in Folge. Die deutschen Hersteller sind mit 19 Prozent Anteil wieder „Exportweltmeister“, gefolgt von den USA mit 13 Prozent und Japan mit 12 Prozent. Auf Platz 4 folgt Italien mit 9 Prozent. Die chinesischen Maschinenbauer, die 2005 erstmals Frankreich und Großbritannien überholt hatten, bauten mit einer Wachstumsrate von 36 Prozent ihren Weltmarktanteil auf jetzt sechs Prozent aus und hielten damit Platz 5 der Weltrangliste.

Die Hälfte der internationalen Maschinenexporte geht nach wie vor in die EU (37 Prozent Anteil) und die USA (13 Prozent). „Die größeren Wachstumsraten haben hingegen die kleineren Märkte, wie Indien mit 38 Prozent Zuwachs, Russland (30 Prozent) und der Nahe und Mittlere Osten (20 Prozent). Hier boomten Saudi-Arabien, die Emirate und Katar“, erklärte Wiechers.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Marlies Schäfer, Pressesprecherin Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Telefax: (069) 66031511

(el)

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