Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Jeder Dritte Verbraucher fühlt sich schlecht geschützt

(Berlin) - Das Recht der Verbraucher auf politische Interessenvertretung ist das Motto des diesjährigen Weltverbrauchertages. Wie es um dieses Recht bestellt ist, hat die Europäische Kommission in einer europaweiten Studie vom Gallup Institut untersuchen lassen. Eines der zentralen Ergebnisse aus deutscher Sicht: Die Mehrheit der deutschen Verbraucher sieht ihre Interessen innerhalb der Europäischen Union nur unzureichend geschützt. Positiv bewerten die Befragten hingegen die Rolle der Verbraucherverbände: Immerhin drei Viertel der befragten Verbraucher gaben an, dass sich die Verbraucherverbände für ihre Interessen besonders effektiv einsetzen. "Dies ist ein Beleg für das Vertrauen der Verbraucher in die Kompetenz und Effektivität der Verbraucherorganisationen", so der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Insgesamt wurden zu Jahresbeginn etwa 15 000 Bürger in den 15 EU-Staaten befragt.

Weitere Ergebnisse: Laut Studie fühlen sich 69 Prozent der deutschen Befragten gut informiert über Güter und Dienstleistungen, die ihnen angeboten werden. Jedoch wenden sich die Verbraucher auf der Suche nach Informationen vor ihrer Kaufentscheidung nur selten an die Verbraucherverbände. Die meisten Befragten beziehen ihre Produktinformationen aus Tageszeitungen, Werbeprospekten oder aus dem Fernsehen. Gefragt ist die Verbraucherberatung vor allem nach dem Kauf, wenn es zu Problemen kommt.

Der vzbv sieht sich durch die Studie in seiner Forderung nach einer stärkeren Unterstützung der unabhängigen Verbraucheraufklärung und -Information und einer stärkeren Gewichtung der Verbraucherpolitik bestärkt. Dass dies auch von den Verbrauchern so gesehen wird, wird daran deutlich, dass immerhin fast ein Drittel (29%) der befragten Deutschen sich in seinen Verbraucherinteressen bei einem Streit mit einem Händler oder Hersteller schlecht bzw. sehr schlecht geschützt fühlt (nur 5% fühlten sich sehr gut geschützt). Als bemerkenswert wertet der vzbv vor allem ein Ergebnis: Immerhin über ein Drittel der Befragten in Deutschland gaben an, dass sie bei Bundestagswahlen durch die Vorschläge für Maßnahmen zum Thema Verbraucherschutz seitens der Kandidaten und Parteien beeinflusst würden. "Dies lässt hoffen", so der vzbv.

Die Gesamtstudie sowie Zusammenfassungen der nationalen Ergebnisse in der jeweiligen Landessprache sind abrufbar unter: http://europa.eu.int/comm/dgs/health_consumer/events/event42_en.html

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66 10969 Berlin Telefon: 030/258000 Telefax: 030/2580018

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