Pressemitteilung | Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)

KDFB fordert zügigen Schutz für Prostituierte

(Köln) - Mit Unverständnis reagiert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) auf die jüngst bekannt gewordenen inhaltlichen Änderungen im Entwurf des geplanten Prostituiertenschutzgesetzes. "Nachdem zwei Jahre lang politisch intensiv über notwendige Änderungen zum Schutz der Prostituierten verhandelt wurde, ist der neue Referentenentwurf nicht tragbar", stellt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth fest.

Die ablehnende Haltung des KDFB bezieht sich auf die vom Bundesfrauenministerium beabsichtigte Verlängerung der Anmeldegültigkeit von zwei auf vier Jahre sowie die Möglichkeit einer elektronischen Verlängerung ohne persönliches Erscheinen der Prostituierten. "Hier noch von einer Verbesserung des Schutzes für Prostituierte sprechen zu wollen, ist aus unserer Sicht realitätsfern", kommentiert KDFB-Präsidentin Flachsbarth die vorgestellten Änderungen im Referentenentwurf. Auch die Gesundheitsberatung, die lediglich bei der Erstanmeldung vorgesehen ist, wird laut Flachsbarth nicht dazu beitragen, dass Prostituierte mehr Chancen auf Kontakt und Hilfe außerhalb des Milieus haben werden. Genau dies soll aber durch eine regelmäßige Beratung erreicht werden.

Zudem hält der Frauenbund die geplante deutliche Verschiebung des Inkrafttretens des Gesetzes von sechs Monate auf zwei Jahre für besorgniserregend. KDFB-Präsidentin Flachsbarth betont: "Diese Verzögerung ist nicht nachvollziehbar, denn damit werden sowohl Prostituierte als auch konkrete Hilfeleistungen zu ihrem Schutz abgewertet. Solche Warteschleifen dienen nicht dem beabsichtigten Zweck, tatsächlich und unmissverständlich zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von in der Prostitution Tätigen beizutragen."

Erneut fordert der KDFB die Bundesregierung auf, das Gesetz zügig und eindeutig so auszugestalten, dass Menschenhandel, Gewalt, Ausbeutung und Zuhälterei konsequent bekämpft und Prostituierte, die besonderer Not, Gefahren und Zwangslagen ausgesetzt sind, effektiv geschützt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. Pressestelle Kaesenstr. 18, 50677 Köln Telefon: (0221) 86092-0, Fax: (0221) 86092-79

(sy)

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