Pressemitteilung |

Keine Verdrängung von Vollzeitarbeitsplätzen durch Mini-Jobs im Einzelhandel

(Berlin) - Die von der Gewerkschaft Ver.di geäußerte Sorge, im Einzelhandel seien seit April 2003 hunderttausende vollwertige Arbeitsplätze durch Mini-Jobs ersetzt worden, erklärte heute Johann Hellwege, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG, für unbegründet. Die Gewerkschaft hatte sich auf eine von Ver.di selbst in Auftrag gegebene Untersuchung des A.B.E.-Instituts in Berlin berufen.

„Der von Ver.di gemeldete Anstieg der Mini-Jobs hängt mit der Anhebung der Geringfügigkeitsgrenze zusammen, ist aber vor allem das Ergebnis unterschiedlicher statistischer Erhebungen“, erläuterte Hellwege. Bis zum 31. März 2003 wurde die Zahl der geringfügig Beschäftigten von der Bundesanstalt für Arbeit (BA) ermittelt, wobei Mini-Jobber mit einer sozialversicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung bei der Statistik unberücksichtigt blieben. Dies hat sich seit dem 1. April 2004 mit den von der Bundesknappschaft veröffentlichten Zahlen geändert. „Nur mit den unterschiedlichen Erhebungen ist die Differenz von 176.000 Mini-Jobbern zu erklären, die bei einem Vergleich der unterschiedlichen Statistiken der BA (31. März 2003) und der Bundesknappschaft (1. April 2003) festzustellen ist“, erläuterte Hellwege.

Auch sei zu berücksichtigen, dass die Zahlen der BA im Gegensatz zu der Mini-Job-Statistik der Bundesknappschaft lediglich den Charakter „qualifizierter Expertenschätzungen“ haben, so dass zusätzliche Verwerfungen nicht ausgeschlossen seien. Die Frage, ob durch den Anstieg der Mini-Jobs eine Verdrängung von Vollzeitarbeitsplätzen stattfindet, wie Ver.di behauptet, könne nach der ausdrücklichen Feststellung des von Ver.di beauftragten Instituts zum heutigen Zeitpunkt nicht beurteilt werden, so Hellwege.

Hellwege mahnte, die positiven Effekte der Mini-Jobs nicht zu unterschätzen. „Durch den Einsatz von Mini-Jobbern wird die Produktivität der Unternehmen verbessert. Dies stabilisiert wiederum die regulären Voll- und Teilzeit-Beschäftigungsverhältnisse. Mini-Jobs bieten außerdem geringqualifizierten Menschen, die besonders häufig von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, eine Chance zur Integration im ersten Arbeitsmarkt.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG) Eva Strube, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088

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