Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Kräftiges Umsatzwachstum in der Zulieferindustrie / Druck auf Margen bleibt hoch / Gottschalk: Trotz hoher Anspannung 80.000 neue Jobs bei Zulieferern in den letzten 10 Jahren

(Frankfurt am Main) - „Die deutsche Automobilzulieferindustrie erweist sich trotz aller Belastungen, die sie zu tragen hat, als Wachstums- und Beschäftigungsmotor in Deutschland. Seit 1994 haben wir in der gesamten Automobilindustrie hier am Standort 130.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, der Großteil dieses Aufbaus fand mit über 80.000 Beschäftigten in der Zulieferindustrie statt“, sagte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem Zuliefertag Automobil Baden-Württemberg in Stuttgart. Das ändere nichts daran, dass auch die Zulieferindustrie sich dem schwieriger werdenden Umfeld nicht entziehen könne.

Prof. Gottschalk: „Unbeschadet der vielfältigen Bemühungen der Branche um Restrukturierungen und Verbesserungen der Wettbewerbsfähigkeit konnten allein in den letzten 12 Monaten 6.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.“ Globale Verankerung und eine starke Basis im Heimatmarkt Deutschland kennzeichneten die Strategien von Herstellern und Zulieferern. Prof. Gottschalk: „Wenn wir 160.000 neue Arbeitsplätze in Osteuropa in den letzten Jahren geschaffen haben, dann eben nicht zu Lasten der heimischen Arbeitsplatzbilanz. Wir haben es mit einer klaren Win-Win-Situation zu tun. Die Automobilindustrie ist der schlagende Beweis dafür, dass Deutschland auch unter den Bedingungen der Globalisierung ein attraktiver Standort bleiben kann, wenn der Mix aus flexiblen hochleistungsfähigen Produktionsbetrieben und Forschung und Entwicklung stimmt.“

Die Zulieferindustrie sei dabei ein wichtiger Faktor für Innovationen und Beschäftigung So sei die Umsatzentwicklung der Zulieferindustrie weiterhin positiv. Die Umsätze stiegen in der deutschen Zulieferindustrie in den ersten 9 Monaten dieses Jahres mit 9,4 Prozent sogar etwas kräftiger als bei den Herstellern (plus 7,4 Prozent).

Prof. Gottschalk weiter: „Die Zulieferindustrie wird ihre Globalisierungsstrategie weiterführen, neue Märkte in Angriff nehmen. Sie hat ihre Kostenstrukturen früher verbessert und ihre internationale Marktpräsenz ausgebaut. Preiserhöhungen und Lieferengpässe beim Stahl oder die Verteuerung von Kunststoffen haben neben der schwierigen Situation auf dem Inlandsmarkt bei anhaltendem Druck auf die Margen die Zulieferindustrie – insbesondere den Mittelstand – vor große neue Herausforderungen gestellt. Jetzt erweisen sich manche Standortfaktoren erst als wahre Herausforderungen“, so Prof. Gottschalk.

Gerade in jüngster Zeit hätten deshalb Fahrzeughersteller, aber auch Zulieferunternehmen vor der Notwendigkeit für betriebsinterne Vereinbarungen zur Kostensenkung gestanden. Prof. Gottschalk: „Jede Entlastung bei den Arbeitskosten, jede Verbesserung der Flexibilität, jedes Entgegenkommen bei den Materialkosten hilft und ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Wettbewerbsfähigkeit heute zu stärken ist der beste Weg für die Sicherung der Beschäftigung von morgen und übermorgen.“

„Entscheidend ist letztlich die Summe aller Standortfaktoren, die Infrastruktur, die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte, die Schnelligkeit und Verlässlichkeit behördlicher Entscheidungen“, betonte der VDA-Präsident. Die politischen Entscheidungsträger müssten ihren Beitrag zur Standortsicherung leisten: „Die Politik muss endlich die Kraft finden, unser kompliziertes und wachstumshemmendes Steuersystem grundlegend zu reformieren. Das wäre ein Befreiungsschlag für die Wachstumskräfte unserer Wirtschaft.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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