Pressemitteilung | Deutscher Städtetag - Hauptgeschäftsstelle Berlin

Kritik an den angedrohten Streiks der Ärzte / Deutscher Städtetag befürchtet das Aus von kommunalen Krankenhäusern

(Berlin) - Der Deutsche Städtetag befürchtet das Aus von kommunalen Krankenhäusern, wenn der Marburger Bund an seinen Streikabsichten festhält und in der Tarifauseinandersetzung von seinen Forderungen nicht abrückt. Schon jetzt schreibe die Hälfte aller kommunalen Krankenhäuser rote Zahlen, erklärte heute (23. Juni 2006) der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dr. Stephan Articus. „Für die angedrohten Kampfmaßnahmen der Ärzte können die Städte kein Verständnis aufbringen. Sie sind durch nichts gerechtfertigt“, sagte Articus.

Die Argumente, mit denen der Marburger Bund seine Streiks an den Unikliniken begründet habe – Anhebung der Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden, Streichung von Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld –, seien für die kommunalen Krankenhäuser gerade nicht zutreffend. Hier liege die Arbeitszeit unverändert bei 38,5 Stunden (West) bzw. 40 Stunden (Ost); Kürzungen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld habe es nicht gegeben.

Anders als an den Universitätskliniken gebe es an den kommunalen Kliniken zudem seit Oktober 2005 einen neuen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), der insbesondere für junge Ärzte deutliche Gehaltsverbesserungen im Vergleich zu allen anderen Akademikergruppen vorsehe und den der Marburger Bund seinerzeit selbst mit ausgehandelt habe. Schon die Mehrkosten aus dem TVöD seien für die kommunalen Krankenhäuser kaum zu verkraften, da ihr Budget in 2006 nur um 0,63 Prozent steigen dürfe.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städtetag, Hauptgeschäftsstelle Berlin Volker Bästlein, Leitung, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin Telefon: (030) 377110, Telefax: (030) 37711999

(sk)

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