Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Lebensleistung von Frauen anerkennen / Finanzierung der Mütterrente gesamtgesellschaftliche Aufgabe / Pläne zur Lebensleistungsrente nachbessern

(Berlin) - Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) bewertet die Vorhaben der Bundesregierung anlässlich der 1. Lesung des Rentenpakets im Deutschen Bundestag. Die Mütterrente ist Teil dieses ersten Pakets.

"Wir haben für drei Rentenpunkte für alle Mütter gekämpft und das wäre auch verdient. Ein zusätzlicher Rentenpunkt für Mütter ist immerhin besser als gar keiner. Wir werden uns weiter für gerechte Chancen einsetzen", so dlv-Präsidentin Brigitte Scherb. Sie fährt fort: "Erfreulich ist, dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles die Gesetzesvorlage zügig vorgelegt hat. Das ist im Sinne der Frauen."

Zusätzlich mahnt der dlv eine gesamtgesellschaftliche Finanzierung der Mütterrente an und lehnt die einseitige Belastung der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in der Rentenversicherung ab.

In einem nächsten Schritt plant die Bundesregierung die Lebensleistungsrente einzuführen, um die Altersarmut zu verringern. Die bisher bekannten Pläne zu dieser Zusatzrente müssten dringend nachgebessert werden, fordert der dlv. Gerade Frauen, die nur wenig oder gar keine Rente im Alter beziehen, erfüllen die Voraussetzungen nicht. Beispielsweise muss man 30 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Wenige Frauen können diese Beitragsjahre vorweisen. Sie übernehmen aber wichtige gesellschaftliche Aufgaben durch unentgeltliche Arbeit wie Kindererziehung, Pflege oder ehrenamtliche Tätigkeiten.

"Diese unbezahlten Leistungen finden zu wenig Beachtung", kritisiert Brigitte Scherb, dlv-Präsidentin. "Die Altersarmut von Frauen abzumildern, gelingt der Bundesregierung mit diesem Entwurf nicht. Wieder einmal ist die Erwerbsarbeit der alleinige Maßstab. Wir brauchen aber neue Modelle für die partnerschaftliche Arbeitsteilung, wie sie zum Beispiel Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit der vollzeitnahen Teilzeit ins Spiel gebracht hat."

Der Vorschlag der Ministerin sieht vor, dass bei Eltern mit kleinen Kindern bereits 32 Stunden als Vollzeit zählen. Aktuell unterstützt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) diese Forderung, indem er eine 35-Stunden-Woche für beide Elternteile vorschlägt.

Der Deutsche LandFrauenverband erarbeitet zurzeit eine Kommentierung der Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag und legt diese im Mai vor. "Wir begleiten die Arbeit der Bundesregierung kritisch und stehen mit unserer Expertise gerne beratend zur Verfügung. Nach Ablauf der Legislaturperiode werden wir die große Koalition daran messen: Was hat sie den (Land)Frauen gebracht."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Astrid Falter, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 284492910, Fax: (030) 284492919

(cl)

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