Pressemitteilung | Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

Lkw-Maut muss zu neuen Logistiklösungen führen

(Frankfurt am Main) - Der BME hält eine Steuerung durch Maut grundsätzlich für sinnvoll. Denn: Solange im Transportpreis auch die Leerfahrten abgedeckt sind, gibt es keine nennenswerte Motivation für eine effizientere Logistik. Die durchschnittliche Mauthöhe von 15 Cent ist darum durchaus vertretbar.

Das im Kabinett verabschiedete System darf allerdings nicht zu einseitigen Belastungen führen. Speditionen beispielsweise können die Mehrkosten am Markt schon wegen des gnadenlosen Wettbewerbs nicht weitergeben. „Hier sollte zum einen im Rahmen der Harmonisierungskomponente die Lkw-Steuer gesenkt werden“, erklärt BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Zu anderen gilt es nun, Maßnahmen für neue Wege in der Transportlogistik zu ergreifen. Laut Aussage des Bundesverkehrsministeriums sind rund 30 Prozent der Gesamtfahrleistung im Straßenverkehr Leerkilometer. Spediteure dürften nicht dazu übergehen, Transporte von Autobahnen auf Land- und Bundesstraßen zu verlagern, um die neue Kostenart zu umgehen, oder gar Transporte in Lkw unterhalb der derzeit noch mautfreien 12-Tonnen-Grenze zu forcieren. Das würde das Verkehrsaufkommen noch weiter erhöhen.

Der BME fordert das Bundesverkehrsministerium daher auf, sich neuen Methoden nicht zu verschließen und einen durch die Maut erhobenen Posten zur Optimierung der Transportlogistik einzusetzen. Bereits im Juli 2001 hatte der Verband als neutrale Organisation dem damaligen Bundesverkehrsminister Bodewig ein Konzept zur Reduzierung von Leerfahrten und Teilauslastungen im Straßengüterverkehr vorgelegt. Danach können mit Hilfe des Internet in bisher nicht möglich gewesenem Umfang Lieferungen und Bezüge mehrerer Unternehmen für den Transport zu Beiladungen und Rückladungen gebündelt bzw. verknüpft werden. So würden zukünftig für die gleiche Tonnage weniger Lkw benötigt. Das BME-Logistikkonzept wurde im August 2001 mit der Begründung fehlender finanzieller Mittel lapidar zurückgewiesen. Der BME wird das Konzept auf Grund der neuen Rahmenbedingungen nun an Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe herantragen.

Hildebrandt: „Die Einführung der Maut sollte zudem erlauben, endlich zu einer einheitlichen Gesamtbetrachtung über die wirklichen Kosten der Straße zu gelangen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) Bolongarostr. 82 65929 Frankfurt Telefon: 069/30838100 Telefax: 069/30838199

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