Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Maschinen- und Anlagenbau: Aufschwung vertagt / Prognose für 2003: Unverändert Plus Null

(Frankfurt am Main) - "Für den deutschen Maschinenbau war 2002 ein enttäuschendes Jahr. Für Deutschland war es ein Jahr der verpassten Chancen", bilanzierte VDMA-Präsident Diether Klingelnberg. "Gleichwohl hat sich der deutsche Maschinenbau in einem äußert widrigen konjunkturellem Umfeld gut geschlagen".

Die Maschinenproduktion fiel 2002 real um 3,8 Prozent. Das Ergebnis des Statistischen Bundesamtes bestätigt die Prognose des VDMA – minus vier Prozent –die im Juli letzten Jahres vorgelegt wurde. Der Umsatz sank nominal um 1,6 Prozent von 133 auf 131 Milliarden Euro. Die Kapazitätsauslastung betrug - Stand Dezember - 84,6 Prozent und liegt damit unter der Optimalzone (86 bis 88 Prozent).

Der Auftragseingang fiel 2002 gegenüber dem Vorjahr real um insgesamt zwei Prozent. Die Inlandsorders lagen dabei um acht Prozent unter Vorjahresniveau. Die Auslandsorders konnten mit real plus einem Prozent auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Speziell die Exporte in den Nahen und Mittleren Osten, in die Volksrepublik China sowie nach Russland konnten abermals gesteigert werden. Klingelnberg wertete dies als eindeutigen Hinweis dafür, dass "es unserer Investitionsgüterindustrie dank ihrer hervorragenden technologischen Wettbewerbsfähigkeit wieder einmal gelungen ist, auf wichtigen Märkten Anteile zu gewinnen". Allein das China-Geschäft legte in den ersten elf Monaten 2002 um 35 Prozent zu. China rückt damit von Rang sechs auf Rang vier der für unsere Branche wichtigsten Exportländer vor.

Mitarbeiterzahl 2002 auf 885.000 gesunken

Die Zahl der Mitarbeiter sank im Verlauf des vergangenen Jahres auf 885 Tausend Personen. Das entspricht einem Rückgang von 16.000 Stellen oder 1,8 Prozent. Klingelnberg betonte, dass die Unternehmer der Branche ihre Stammbelegschaft halten wollen. "Doch je länger die konjunkturelle Flaute anhält, desto mehr Unternehmer werden dazu übergehen müssen, tiefergehende strukturelle Anpassungen vorzunehmen". Als Ursachen hierfür nannte der VDMA-Präsident die "viel zu hohen Tarifabschlüsse, die verfehlte Arbeitsmarktpolitik sowie die wachsende Zahl an Insolvenzen."

2003: Wenig Anlass zur Euphorie

Der VDMA erwartet kein deutliches Anziehen bei den Inlandsorders in den kommenden Monaten. "Wer investiert, tut dies bevorzugt im Ausland", so Klingelnberg. Mehr als jedes zweite Maschinenbau-unternehmen (55 %) will in den kommenden drei Jahren seine Investitionen kürzen. Dies ergab eine Umfrage des VDMA im Dezember 2002. "Auch zu den Auslandsorders lässt sich aktuell keine seriöse Prognose abgeben", erklärte Klingelnberg. "Wir wissen nur eines: Die Lage ist und bleibt extrem störanfällig." Für die deutsche Produktion von Maschinen und Anlagen bedeutet das für 2003: Stagnation. "Die VDMA Prognose lautet deshalb unverändert auf plus Null." Die Zahl der Beschäftigten wird vor diesem Hintergrund im laufenden Jahr um schätzungsweise zwei bis drei Prozent auf dann rund 860.000 sinken.

USA-Geschäftsbeziehungen: Zwei Drittel der im USA-Geschäft tätigen Unternehmen blicken besorgt in die Zukunft

Jedes dritte Unternehmen berichtet, dass sich der aktuelle deutsch-amerikanische Streit über die Irak-Politik in Geschäftsverhandlungen und Kontakten bereits bemerkbar gemacht hat. Bei jedem fünften Unternehmen hat sich dieser Streit schon negativ ausgewirkt – von einer spürbaren Abkühlung der Geschäftsbeziehungen bis hin zur konkreten Gefährdung von Aufträgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuell durchgeführte Umfrage unter den VDMA-Mitgliedsfirmen, die im USA-Geschäft tätig sind.

"Noch höher als die aktuelle Betroffenheit ist die Besorgnis über die zukünftige Entwicklung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses", erklärte Klingelnberg. Zwei Drittel der im USA-Geschäft tätigen Unternehmen blicken besorgt in die Zukunft. "Das haben wir so nicht erwartet, denn bisher hat sich der Investitionsgüterbereich gegenüber politischen Kampagnen immer robuster gezeigt als der Konsumgüterbereich."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

NEWS TEILEN: