Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Michael Sommer: Plädoyer für einen makroökonomischen Dialog

(Berlin) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will in einem Dialog mit Regierung, Arbeitgeberverbänden und Europäischer Zentralbank die Grundlagen für eine erfolgreiche Wachstumsstrategie in Deutschland legen. Zur Eröffnung des internationalen Makroökonomischen Kongresses der Hans-Böckler-Stiftung sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am 25. November in Berlin: "Wir schlagen einen makroökonomischen Dialog auf nationaler Ebene vor, an dem Gewerkschaften und Arbeitgeber, Bundesregierung und nationale Vertreter der Europäischen Zentralbank teilnehmen." Die Bundesregierung solle zu einem entsprechenden Dialog einladen.

In seiner Rede bezeichnete Michael Sommer die gegenwärtige wirtschaftspolitische Debatte als ein "Nullsummenspiel". Der Ansatz, höhere Gewinne "nur auf der Basis eines unfruchtbaren Verteilungskampfes zu Lasten der Löhne und Gehälter erzielen zu wollen", sei nicht geeignet, um Deutschland aus seiner seit Jahren anhaltenden ungenügenden Performance herauszuführen. An die Adresse der Arbeitgeber gerichtet sagte der DGB-Vorsitzende: "Vernünftigerweise sollte eine starke, makroökonomisch gestützte Wachstumsdynamik höhere Löhne und höhere Gewinne erzielen." Es gebe mit den Unternehmen "objektive Gemeinsamkeiten", die gegenüber der Geld- und Fiskalpolitik vertreten werden müssten.

Der bisherige Policy-Mix - Steuersenkungen, Abbau von Arbeitnehmerrechten und ein höheres Maß an Ungleichheit - habe "weder zu mehr Wachstum noch zu mehr Beschäftigung geführt. Auch die Staatsverschuldung konnte nicht gesenkt werden."

Der Kongress der Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund ist bewusst international ausgerichtet. Angesichts der einseitigen wirtschaftspolitischen Diskussion und Politikberatung in Deutschland wurden - neben prominenten Ökonomen aus Deutschland - auch Wissenschaftler aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Österreich für die Teilnahme an dem Kongress eingeladen. Michael Sommer: "Sie werden uns über die Bedeutung einer neokeynesianisch ausgerichteten Finanz-, Geld- und Lohnpolitik für Wachstum in ihren Ländern informieren."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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