Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Mit hoher Sockelarbeitslosigkeit nicht zufrieden geben

(Berlin) - Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sind in den Jahren 2014 und 2015 keine großen Fortschritte bei der Rückführung der Arbeitslosigkeit zu erwarten. "Der sogenannte harte Kern an Arbeitslosen wird kaum von der besseren Konjunktur profitieren", so BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. Zudem werden die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns und Teile der Rentenreform die Aktivierungschancen vermindern.

Zur Verringerung der Sockelarbeitslosigkeit sind zielgenaue Maßnahmen notwendig. Martin: "Gerade in Hinblick auf die Erwerbstätigkeit älterer sowie geringqualifizierter Menschen besteht für die Wirtschaftspolitik weiterer Handlungsbedarf." Gemäß dem aktuellen BVR-Konjunkturbericht sind diese Personengruppen in Deutschland deutlich häufiger von Langzeitnichterwerbstätigkeit betroffen als in anderen Ländern.

Die Arbeitsmarktintegration von Geringqualifizierten ließe sich durch verstärkte Aktivitäten im Bereich der Nachqualifizierungen erhöhen. Darüber hinaus sollten die Bestrebungen zur Reduzierung des Anteils von Schul- und Ausbildungsabbrechern intensiviert werden. Damit könnte der harte Kern an Arbeitslosigkeit langfristig vermindert werden. "Zudem ist es wegen der demographischen Entwicklung weiterhin unabkömmlich, die Integration älterer Menschen in den Arbeitsmarkt zu steigern", so Martin weiter. Eine wohlaustarierte Flexirente, wie sie aktuell als Ergänzung zur Rentenreform diskutiert wird, könnte positive Beschäftigungseffekte auslösen.

Zum Hintergrund: Die Bundesagentur für Arbeit wird morgen, am 28. Mai, die neuen Daten zur Arbeitsmarktentwicklung Deutschlands veröffentlichen. Der bereits seit einigen Jahren feststellbare Beschäftigungsaufbau wird voraussichtlich anhalten. Die Arbeitslosigkeit dürfte in saisonbereinigter Rechnung jedoch nur wenig zurückgehen, da sich der Stellenzuwachs gegenwärtig vor allem aus der Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften, der gestiegenen Erwerbsneigung der inländischen Bevölkerung und dem Abbau der stillen Reserve speist.

Aktuelles "BVR Volkswirtschaft special" (pdf-Datei / 565 KB) http://www.bvr.de/p.nsf/B93A8874C0AF75EEC1257C440042DDEA/$FILE/BVRVolkswirtschaftSpecialNr5.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Hauptgeschäftsstelle Melanie Schmergal, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: (030) 20210, Fax: (030) 20211900

(cl)

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