Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

"München rückt näher" - dritte Route der Staffelfahrt der BDM-Milchviehhalter heute im Schwarzwald gestartet / Ost-Route erreicht Bayern

(Freising) - "Warum wird die Kundgebung in München stattfinden?" - das ist eine der häufigsten Fragen im Rahmen der Staffelfahrt, die die Milchviehhalter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. durch ganz Deutschland führt. Der Protest der Milchviehhalter richtet sich ganz überwiegend an Bundesagrarminister Christian Schmidt und die Bundesregierung: Sie sollen die aktuelle Milchmarktkrise nicht länger aussitzen, sie sollen sich auch nicht darauf beschränken, an den Symptomen der Krise "herumzulaborieren", sondern aktiv die Ursache der Krise angehen - ein im Vergleich zur Nachfrage deutlich zu hohes Milchangebot. Berlin als Kundgebungsort läge bei diesen Adressaten nahe.

Allerdings werden die Milchviehhalter am Dienstag in München auch explizit Ministerpräsident Horst Seehofer in die Pflicht nehmen. Traditionell beansprucht die CSU im Bundeskabinett das Agrarministerium für sich - da kann es nicht sein, dass sie sich mit eigenen Positionen und Impulsen derart zurückhält und die agrarpolitische Linie der CDU widerspruchslos umsetzt. Bayern ist das größte Milcherzeugerland in Deutschland, das wird die CSU nicht müde zu betonen. Die Vielfalt und Vitalität der Ländlichen Räume sei Herzensangelegenheit, erzählt die CSU. Dafür braucht es mehr als schöne Worte und ein Heimatministerium - das werden die BDM-Milchviehhalter deutlich machen. Sie erwarten mehr: Als Parteichef der CSU soll Horst Seehofer seinen Parteikollegen Christian Schmidt in die Pflicht nehmen, endlich im Sinne der Milchviehhalter aktiv zu werden.

"Eines sei deutlich gesagt: Wir werden uns von Ministerpräsident Seehofer nicht mit Vereinbarungen mit einzelnen Handelsketten hinhalten lassen und zufrieden geben. Wir haben längst einen freien, globalen Milchmarkt, da ist es unsinnig zu glauben, mit derartiger Symbolpolitik auch nur ansatzweise die Probleme der Milchviehhalter lösen zu können", erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. Die Handelsketten nutzen zwar die Preismisere auf dem Milchmarkt für ihre Angebote, sind aber nicht die Preistreiber nach unten. Nur etwa 37 Prozent der deutschen Milch geht in den Lebensmitteleinzelhandel. Der größere Teil wird als Milchpulver, Fett etc. als Zutat in der industriellen Produktion verarbeitet (Schokolade, Gebäck, Pizzakäse etc.), wo noch einmal deutlich weniger bezahlt wird - wenn der Milchmarkt das zulässt.

"Genau deshalb muss jetzt dafür Sorge getragen werden, dass mit geeigneten Maßnahmen eine Marktumkehr beschleunigt werden kann, damit sich der Markt und damit die Preise schnellstmöglich erholen können. Wir haben ein Konzept mit einem ganzen Bündel an ineinandergreifenden Krisenmaßnahmen entwickelt, das auf europäischer Ebene angegangen werden muss. Dafür müssen sich Minister Schmidt und Parteichef Horst Seehofer stark machen", erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber.

Während im Schwarzwald heute die Süd-West-Route der Staffelfahrt gestartet ist, hat die Nord-Ost-Route mit Start in Schleswig-Holstein heute Bayern/Oberfranken erreicht. Die Nord-West-Route macht heute Station in Hessen und wird morgen ebenfalls in Bayern/Unterfranken ankommen. Ziel aller Routen ist am 1. September um 11 Uhr eine Kundgebung in München auf dem Odeonsplatz - von da geht es weiter zur Staatskanzlei!

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

(sy)

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