Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)

Neue Therapiechancen für Krebspatienten

(Berlin) - 23 Medikamente mit neuen Wirkstoffen haben die forschenden Pharmaunternehmen 2005 in Deutschland herausgebracht. Allein sieben neue Präparate sollen helfen, Krebs wirkungsvoller zu bekämpfen. Damit liegt wie schon im vergangenen Jahr bei den innovativen Wirkstoffen der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Krebsbehandlung.

Zwei dieser sieben innovativen Präparate dienen speziell der Behandlung von Lungenkrebs. Ein weiteres bekämpft Darmkrebs, indem es den Tumorzellen die Blutzufuhr abschneidet. Es ist damit das erste, das dieses vor über 15 Jahren erdachte Behandlungskonzept, die so genannte Angiogenese-Hemmung, in die Praxis umsetzt. Zwei weitere Präparate sind speziell zur Linderung von Nebenwirkungen der Krebstherapie entwickelt worden. Sie wirken gegen Entzündungen der Mundschleimhaut sowie gegen Übelkeit und Erbrechen.

Gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben die forschenden Unternehmen drei neue Präparate herausgebracht. Sie wirken, indem sie verschiedene Gerinnungsstörungen überwinden. Zwei Präparate wurden eingeführt, um die Behandlungsmöglichkeiten für Asthmatiker zu verbessern. Ein neues Präparat kommt HIV-Infizierten zugute; es ist auch dann wirksam, wenn die Viren gegen ältere Präparate resistent geworden sind. "Damit dokumentieren die forschenden Arzneimittelhersteller ihr ungebrochenes Engagement für die HIV-Therapie", erläuterte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). "Bis 2009 könnten nach jetzigem Entwicklungsstand noch acht weitere HIV-Medikamente folgen."

Auch bei der Behandlung seltener Krankheiten gibt es Fortschritte durch ein neues Präparat gegen die angeborene Stoffwechselstörung Tyrosinämie. Dazu Yzer: "Seit ihrer Einführung im Jahr 2000 hat die europäische Verordnung zu Orphan Drugs zur Zulassung von 22 Medikamenten gegen seltene Krankheiten geführt; rund 350 weitere Entwicklungsprojekte dieser Art laufen. Damit ist die Orphan Drug Regulation ein gutes Beispiel dafür, wie durch gezielte Anreize industrielle Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in gesellschaftlich gewünschten Schwerpunktbereichen gesteigert werden kann."

Weitere Medikamente haben die Hersteller gegen Epilepsie und andere neurologische Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, schwere Pilzinfektionen, Augenentzündung und Harninkontinenz eingeführt.

Drei der Präparate enthalten gentechnisch hergestellte Wirkstoffe, womit sich die Zahl gentechnischer Arzneimittel in Deutschland auf 113 erhöht hat. "Die Bedeutung gentechnischer Wirkstoffe für die moderne Therapie wächst immer weiter", kommentierte Yzer.

Neue Darreichungsformen
"Den Patienten kommen aber nicht nur neue Wirkstoffe zugute", betonte Yzer. "Die Therapie konnte auch durch neue Darreichungsformen verbessert werden - also durch Präparate, bei denen schon eingeführte Wirkstoffe auf neue Weise verarbeitet werden." So konnte beispielsweise ein neues Medikament gegen Osteoporose entwickelt werden, das nur noch einmal monatlich statt - wie bisherige Medikamente der gleichen Arzneimittelklasse - ein- oder mehrmals wöchentlich angewendet werden muss. "Solche Verbesserungen vereinfachen nicht nur die Behandlung, sie verbessern auch die Therapietreue und damit den Gegenwert an gesundheitlicher Verbesserung, den die Krankenkassen für ihre Ausgaben erhalten."

Zulassungserweiterungen
Zahlreiche bereits eingeführte Präparate können seit 2005 bei weiteren Krankheiten oder erweiterten Patientengruppen eingesetzt werden, weil ihre Zulassung erweitert wurde. Grundlage hierfür waren - wie bei den neuen Wirkstoffen und Darreichungsformen - internationale klinische Studien der Hersteller. Die Zulassungserweiterungen kamen unter anderem Kindern und Jugendlichen zugute, für die sich das therapeutische Repertoire um elf Medikamente erweitert hat. So wurden für zwei Antibiotika kindgerechte Darreichungsformen entwickelt und mehrere Epilepsiemedikamente sowie zwei Insulinpräparate für jüngere Kinder zugänglich gemacht.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) Rolf Hoemke, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 206040, Telefax: (030) 20604222

(sk)

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