Pressemitteilung |

Neuer IfKom-Einkommensvergleich 2001

(Bonn) - Zum dritten Mal veröffentlichen die Ingenieure für Kommunikation (IfKom), der größte Berufsverband von Fach- und Führungskräften der Kommunikationswirtschaft in Deutschland, ihre umfangreiche Analyse der Gehalts- und Arbeitszeitsituation von Fach- und Führungskräften in der Telekommunikationsbranche. Wichtigstes Ergebnis der Untersuchung: Die Telekommunikationsbranche hat im letzten Jahr bei den Gehältern zwar deutlich zugelegt, bewegt sich aber noch immer am unteren Ende der untersuchten Branchen. Trotz überdurchschnittlicher Gehaltssteigerungsraten konnte der schon im letzten Jahr festgestellte Rückstand zu den anderen Wirtschaftsbereichen nicht aufgeholt werden.

Benedikt Jerusalem, Bundesgeschäftsführer der IfKom: „Trotz einer festgestellten durchschnittlichen Gehaltssteigerung von 4,44 Prozent bewegen sich die Gehälter in der Telekommunikationsbranche im Vergleich zu anderen Branchen wie beispielsweise Metall und Elektro, Elektrizitätswirtschaft, Mineralölindustrie, Banken oder Dienstleistung, noch immer am unteren Ende der Skala. Die festgestellte Steigerung im Bereich Telekommunikation bezieht sich dabei auf die im Rahmen der Untersuchung ermittelten Gehälter aus dem Jahr 2000. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes weisen das gesamte produzierende Gewerbe, der Handel sowie das Kredit- und Versicherungswesen für den gleichen Zeitraum eine durchschnittliche Steigerungsrate von lediglich 2,95 Prozent aus.“

Zum dritten Mal in Folge legen die IfKom in diesem Jahr die Ergebnisse ihrer Untersuchung über die Gehalts- und Arbeitszeitsituation von Fach- und Führungskräften in der Telekommunikation vor. Allein 631 Erhebungsbögen wurden für den Bereich der Telekommunikationsbranche ausgewertet (davon 437 Ingenieure). Auf alle untersuchten Branchen bezogen waren es insgesamt 3.345 ausgewertete Erhebungsbögen, die eine repräsentative Basis für die Analyse bilden. Benedikt Jerusalem: „Den Ingenieuren für Kommunikation ist es damit auch in diesem Jahr wieder gelungen, eine sehr fundierte Untersuchung über die Gehälter in der Telekommunikationsbranche mit einem Vergleich zu anderen Branchen vorzulegen. Die große Beteiligung unter den angeschriebenen Beschäftigten zeigt zugleich, wie interessiert die Fach- und Führungskräfte an der Untersuchung sind.“


Ergebnisse im Detail

- Der Vergleich der einzelnen Sparten innerhalb der Telekommunikationsbrache zeigt, dass die TK-Hersteller – wie auch bereits in den beiden Jahren zuvor – die höchsten Vergütungen zahlen. Der Mittelwert des Jahresgehaltes stieg hier auf 183 TDM (Vorjahr: 169 TDM). Es folgen: Andere überregionale Telefongesellschaften (Mittelwert: 165 TDM), TK-Dienstleistungsanbieter (161 TDM), Konzern Deutsche Telekom (160 TDM) sowie regionale Telefongesellschaften und Sonstige (jeweils 155 TDM). Hinweis: Die Gehälter der Beamten und beurlaubten Beamten im Konzern Deutsche Telekom unterliegen nicht der gesetzlichen Sozialversicherungspflicht. Um einen Vergleich mit den anderen ermittelten Gehältern zu ermöglichen, wurde beim Einkommen der genannten Gruppe in einer parallelen Darstellung ein 20-prozentiger Aufschlag vorgenommen. Dieser gleicht die Arbeitnehmeranteile zur gesetzlichen Rentenversicherung (19,3 Prozent), zur gesetzlichen Krankenversicherung (durchschnittlicher allgemeiner Beitragssatz 13,5 Prozent), zur Arbeitslosenversicherung (6,5 Prozent) und zur Pflegeversicherung (1,7 Prozent jeweils bis zur Beitragsbemessungsgrenze) kalkulatorisch aus.

- Der Einkommensvergleich kommt zu dem Ergebnis, dass die Größe eines Unternehmens nach der Mitarbeiterzahl keine Anhaltspunkte für stark differenzierende Gehaltsgefüge liefert. Das höchste Einkommensniveau ist bei Unternehmen mit 2.000 bis 10.000 Beschäftigten festzustellen. Eine starke Einkommensdifferenzierung gegenüber kleineren Unternehmen gibt es jedoch nicht. Lediglich bei Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten fällt das Gehaltsniveau um etwa 7Prozent ab.

- Die festgestellten Einkommen in Ostdeutschland liegen rund 10 Prozent hinter denen in Westdeutschland. Damit ist der Gehaltsrückstand in der Telekommunikation niedriger als in anderen Branchen mit rund 13Prozent.

- Der Anteil des variablen Einkommens am Gesamtjahreseinkommen ist in der Tendenz zunehmend. In den ersten drei Unternehmensebenen ist die erfolgsabhängige Bezahlung stärker ausgeprägt als in den folgenden Ebenen. Über alle Ebenen gesehen beträgt der durchschnittliche variable Gehaltsbestandteil im Mittelwert mindestens 9 Prozent (maximal 15 Prozent).

- Der Anteil der Teilnehmer, denen ein Dienstwagen auch zur privaten Nutzung zur Verfügung steht, steigt über die Jahre stetig. Er liegt mit 86 Prozent in der Unternehmensleitung am höchsten. Selbst in der dritten Führungsebene verfügt noch immer knapp jeder Vierte (23Prozent) über einen Dienstwagen, der auch privat genutzt werden kann. Der Anteil der Fachkräfte mit Dienstwagen liegt bei 21 Prozent. Tendenz: Im Vergleich zu 1999 stieg der Anteil der Beschäftigten, die über einen Dienstwagen auch zur privaten Nutzung verfügen, vor allem ab der zweiten Führungsebene und darunter.

- In diesem Jahr wurde zum ersten Mal nach einer zusätzlichen betrieblichen oder vom Arbeitgeber bezahlten Altersversorgung gefragt, da sie neben der gesetzlichen Rentenversicherung und der privaten Altersvorsorge immer stärker an Bedeutung gewinnt. Danach verfügen 62,7 Prozent der Teilnehmer über eine solche betriebliche oder vom Arbeitgeber bezahlte Altersversorgung.

- Die wöchentliche Arbeitszeit liegt bei Fach- und Führungskräften in der Telekommunikation weit über dem Niveau tariflicher Arbeitszeiten. Diese steigt mit der Unternehmensebene und liegt in der Unternehmensleitung bei durchschnittlich 60 Stunden; bei den Fachkräften bei durchschnittlich 45 Stunden. Das Untersuchungsergebnis ist gegenüber dem letzten Jahr fast unverändert.

- Bei den gewünschten Folgerungen für die hohe wöchentliche Arbeitszeit gewinnt mit 61Prozent der Nennungen (Vorjahr: 57Prozent) die Verkürzung der Lebensarbeitszeit weiter an Bedeutung. 52Prozent der Teilnehmer wünschen als Folgerung freie Ausgleichstage (Vorjahr: 47Prozent). Der Ausgleich durch Geld tritt dagegen etwas in der Hintergrund. Er wird von 43Prozent der Teilnehmer genannt (Vorjahr 47Prozent). Organisatorische Veränderungen im Betrieb (z.B. Neueinstellungen) werden von 35 Prozent der Teilnehmer gewünscht.

- Unterscheidet man die Einkommen der Teilnehmer nach technischem und kaufmännischem Hochschulabschluß, liegen die Kaufleute nur in der ersten und zweiten Führungsebene vorn. In der Unternehmensleitung sowie in allen anderen Ebenen verdienen Ingenieure mehr.


Der IfKom-Einkommensvergleich 2001 basiert auf der Auswertung der Jahresangaben für 2000 (Stichtag 31.12.2000). Er betrachtet sowohl die unterschiedlichen Unternehmensbereiche innerhalb der TK-Branche, die verschiedenen Hierarchiestufen innerhalb dieser Unternehmensbereiche sowie die Gehälter der beschäftigten Fach- und Führungskräfte.

Den kompletten Einkommensvergleich erhalten Nicht-Mitglieder der IfKom für DM 200,- zzgl. MWSt. über die IfKom-Bundesgeschäftsstelle, Tel: 0228 / 9 83 58 0, Fax: 0228 / 9 83 58 74, Email: info@ifkom.de. Eine Kurzversion ist im Internet verfügbar: http://www.ifkom.de/frame.htm. Verbandsmitglieder können sich die komplette Analyse kostenlos aus dem IfKom-Extranet (ifkom.de/extra/frame.htm) herunterladen.

Quelle und Kontaktadresse:
Ingenieure für Kommunikation e.V. An der Windmühle 2 53111 Bonn Telefon: 0228/983580 Telefax: 0228/9835874

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