Pressemitteilung | Virchowbund - Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Niedergelassene Ärzte fordern Moratorium der Elektronischen Gesundheitskarte

(Berlin) - Vor dem entscheidenden Ärztetag in Ulm fordert der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, NAV-Virchow-Bund, ein Moratorium der elektronischen Gesundheitskarte. „Das Projekt ist in Kosten und Nutzen völlig unklar, zeigt in den Testregionen große Anfälligkeiten und spiegelt schon heute nicht mehr den aktuellen Stand der Technik dar“, erklärt der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Klaus Bittmann. In einem „Positionspapier der niedergelassenen Ärzteschaft“ werden zentrale Kritikpunkte zusammengefasst, daraus resultierende Forderungen formuliert und Konsequenzen verlangt, sollten ärztliche Belange weiter ignoriert werden.

Zu den Forderungen gehört ein sofortiger Stopp in den Testregionen, ein Kassensturz über bislang ausgegebene Mittel sowie die Neukonzeption unter Berücksichtigung des Nutzens und des heutigen Stands der Technik. Des Weiteren will der NAV-Virchow-Bund die Vermeidung von zentraler Speicher-Systematik, Sicherstellung der Datenhoheit beim Patienten und eine bessere Integration des Projektes in den Praxisablauf.

Der Deutsche Ärztetag im vergangenen Jahr beschloss bereits eine Neukonzeption des Projektes und stellte zentrale Bedingungen für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte auf. „Da diese Forderungen bislang keinerlei Berücksichtigung fanden, muss der Deutsche Ärztetag in diesem Jahr seine Bedingungen erneut klar formulieren und vor allem handfeste Konsequenzen benennen. Dabei darf der Ausstieg aus der gematik kein Tabu sein“, betont Dr. Bittmann.

Der diesjährige Deutsche Ärztetag (ab dem 20. Mai) stehe unter dem großen Leitgedanken von Erhalt und Schutz eines vertrauensvollen Patienten-Arzt-Verhältnisses. Diesem hat sich auch das Projekt der elektronischen Gesundheitskarte unterzuordnen.

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Bundesgeschäftsstelle Berlin Klaus Greppmeir, Hauptgeschäftsführer Chausseestr. 119b, 10115 Berlin Telefon: (030) 2887740, Telefax: (030) 28877413

(el)

NEWS TEILEN: