Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Nur noch jeder fünfte neue Job durch Arbeitsagenturen

(Köln) - Die im Jahr 2002 angelaufenen Bemühungen der Arbeitsagenturen, mehr Arbeitslose in Lohn und Brot zu bringen, sind zumindest bislang ohne greifbaren Erfolg geblieben. Die Vermittlungsquote hat sich in den vergangenen zwei Jahren sogar fast halbiert. Nur noch 18 Prozent aller zuvor Arbeitslosen, die wieder einem Job nachgehen, fanden durch die klassische Vermittlung der Agenturen zurück in die Berufswelt. Zugleich sinkt der Marktanteil der Ämter bei der Besetzung offener Stellen in Richtung einstelliger Wert. Zuletzt hatten die Arbeitsagenturen gerade mal bei gut jedem zehnten Mitarbeiter, der von den Unternehmen in Deutschland neu eingestellt wurde, ihre Hand im Spiel – im Jahr 2000 dagegen noch bei mehr als jedem fünften.

Ebenfalls reduziert hat sich – allerdings auch aufgrund einer genaueren statistischen Erfassung – der Einschaltungsgrad der Arbeitsämter: Jeweils 100 neu besetzten Arbeitsplätzen standen im Jahr 2003 lediglich rund 38 Abgänge an offenen Stellen bei den Agenturen gegenüber. Drei Jahre zuvor betrug das Verhältnis noch 100 zu 49. Allerdings sind die Misserfolge in Sachen Arbeitsvermittlung nicht nur hausgemacht. Zum einen kommen für immer mehr Arbeitsplätze nur noch Hochqualifizierte in Frage. Solche Stellen wurden auch früher schon an den Arbeitsämtern vorbei besetzt – z.B. über Headhunter und Zeitungsannoncen. Zum anderen stehen Arbeitssuchenden durch den Fortschritt der Informationstechnologie heutzutage weit bessere Möglichkeiten zur Verfügung, selbst nach einem neuen Job zu suchen. So haben sich im vergangenen Jahr 58 Prozent der Arbeitslosen nicht zuletzt dank des Internet ihre neue Stelle selbst gesucht.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln Telefon: 0221/4981-510, Telefax: 0221/4981-533

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