Pressemitteilung | pro familia e.V. - Bundesverband

Pille danach wird teurer

(Frankfurt am Main) - Frauen müssen für die „Pille danach“ künftig tiefer in die Tasche greifen. Durch die Gesundheitsreform ist die Praxisgebühr von 10 Euro fällig. Diese müssen Frauen an Arztpraxen sowie am Wochenende an Notfallambulanzen und ärztliche Bereitschaftsdienste entrichten, die das Rezept für die „Pille danach“ ausstellen. Aber auch die „Pille danach“ selbst wird teurer: Durch die neue Arzneimittelpreisverordnung erhöht sich der Preis auf 16,43 Euro. Bisher kostete die preiswerteste „Pille danach“ 10,14 Euro. Ausgenommen von dieser Regelung sind junge Frauen. Bis zum Alter von 18 Jahren erhalten sie die rezeptpflichtige „Pille danach“ umsonst. Für Frauen zwischen 18 und 20 Jahren erhöht sich die Zuzahlung von 4 Euro auf 5 Euro.

Ein wichtiges Anliegen von pro familia ist, dass allen Frauen und Männern im reproduktiven Alter kostengünstige und leicht zugängliche Verhütungsmittel zur Verfügung stehen. Hierzu gehören für pro familia auch die Methoden der Nachverhütung wie die „Pille danach“. „Schon die Rezeptpflicht für die ‚Pille danach’ widerspricht dieser Forderung. Die Preiserhöhung bedeutet eine weitere Hürde, die Frauen nehmen müssen, um Zugang zur „Pille danach“ zu bekommen“, sagt Annemarie Rufer, stellvertretende Vorsitzende des pro familia-Bundesverbands.

Die „Pille danach“ kann bis zu 72 Stunden nach ungeschütztem Verkehr eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Die „Pille danach“ auf Gestagenbasis, die seit August 2000 auf dem Markt ist, hat nur geringfügige Nebenwirkungen und ist deshalb bereits in über 30 Ländern rezeptfrei erhältlich. pro familia setzt sich für die Aufhebung der Rezeptpflicht dieser „Gestagenpille“ in Deutschland ein, da keine Gegenanzeigen vorliegen. Die Aufhebung der Rezeptpflicht sichert außerdem einen schnellen Zugang, der von großer Bedeutung ist, da die „Pille danach“ umso sicherer wirkt, je früher sie eingenommen wird.

Entgegen der Ankündigung der Herstellerfirma, das Gestagen/Östrogen-Kombinationspräparat vom Markt zu nehmen, ist dieses – obwohl schlechter verträglich – noch als Übergangsregelung in Apotheken erhältlich. pro familia empfiehlt allen Frauen, das Gestagenpräparat zu wählen, das wirksamer und zugleich verträglicher ist, wie Studien der Weltgesundheitsorganisation WHO gezeigt haben.

Quelle und Kontaktadresse:
PRO FAMILIA Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V., Bundesverband Stresemannallee 3, 60596 Frankfurt Telefon: 069/639002, Telefax: 069/639852

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