Pressemitteilung |

Preiswert wird teurer / Gesundheitsreform erschwert wirtschaftliche Arzneimitteltherapie

(Berlin / Tauting) - „Durch die Reform der Preisbildung bei Arzneimitteln werden“ – so Dr. Dietmar Buchberger, Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Generikaverband – „preiswerte Generika zum teil extrem verteuert mit paradoxen Ergebnissen. Es wird in Zukunft kein rezeptpflichtiges Arzneimittel mehr geben, das den zuzahlungspflichtigen Patienten weniger als 5 Euro kostet“.

Dies lässt sich beispielhaft am Beruhigungsmittel Diazepam, 5 mg, 20 Tabletten verdeutlichen: Dieses Arzneimittel ist heute als Generikum zum Apothekenverkaufspreis von 1,00 Euro erhältlich. Ohne, dass der Hersteller seinen Preis verändert hätte, erhöht die Reform den Apothekenverkaufspreis um fast 900 Prozent auf nahezu 10 Euro (exakt 9,97 Euro). Ursache hierfür ist, dass die Apotheken zukünftig für jedes abgegebene verschreibungspflichtige Medikament 3 Prozent vom Einkaufspreis sowie ein preisunabhängiges Abgabehonorar von 8,10 Euro erhalten.

Verschrieb der Arzt früher seinen Patienten dieses Arzneimittel, so zahlte dieser 1,00 Euro in der Apotheke. Die Krankenkasse hatte keinerlei Kosten. Nach der Reform muss der Patient die Mindestzuzahlung von 5,00 Euro entrichten und auch die Krankenkasse zahlt nun drauf.

„Die Ärzte werden zunehmend ihr Interesse an preiswerten Arzneimitteln verlieren“, prognostiziert Dr. Andreas Jäcker, Geschäftsführer Wirtschaft beim Deutschen Generikaverband. Generika halfen den Ärzten ihre Verschreibungsbudgets (sogenannte Richtgrößen) einzuhalten. Bei Überschreitung drohen den Ärzten Strafzahlungen an die Kassen (sog. Regresse). Durch die Reform geht der Preisvorteil der Generika zum Großteil verloren.

Beim Patienten kommt sogar gar kein Preisvorteil preiswerter Arzneimittel mehr an. Er zahlt - ob preiswertes Generikum oder teureres Alt-Original - immer 5,00 Euro. „Wie so die Arzneimittelkosten gesenkt werden sollen“, lautet das Fazit von Dr. Jäcker, „bleibt wohl das Geheimnis der Reformer.“

Generika sind patentfreie Arzneimittel. Sie sind bei gleicher Qualität erheblich günstiger als das Alt-Original.

Die Stellungnahme des Deutschen Generikaverbandes zur Bundestagsanhörung zum GKV-Modernisierungsgesetz können Sie unter www.generika.de herunterladen oder beim Deutschen Generikaverband bestellen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Generikaverband, Geschäftsstelle Dr. Andreas Jäcker Geschäftsführer Wirtschaft Hardtstr. 11, 82436 Tauting Telefon: 08847/69090, Telefax: 08847/690999 Hauptstadtbüro Haus der Verbände Littenstraße 10 10179 Berlin Telefon: 030/28093030, Telefax: 030/280930390

NEWS TEILEN: