Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

Qualität und Regulierung

(München) - Eine reine Preisregulierung der Netzbetreiber geht zu Lasten der Qualität von Telefon-, Gas- oder anderen Netzen und damit zu Lasten der Versorgung der Verbraucher. Stattdessen sollten die tatsächlich anfallenden Kosten oder die Anzahl der Netzzugangsrechte ebenfalls eine Rolle spielen. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste ifo Beitrag zur Wirtschaftsforschung über die "Optimale Regulierung von Netzbetreibern unter Berücksichtigung der Netzqualität". "Gibt die Regulierungsbehörde einen Höchstpreis vor, liegt es für den Netzbetreiber nahe, den Gewinnrückgang teilweise zu kompensieren und bei Investitionen und Wartung des Netzes Kosten zu sparen.", erklärt Claudia Kriehn, Forscherin an der ifo Niederlassung Dresden, und sieht ihre Arbeit in Einklang mit den Forderungen der Monopolkommission, den Aspekt der Netzqualität stärker in die Regulierungsüberlegungen einfließen zu lassen.

Konkret schlägt Kriehn zwei Regulierungsalternativen zu der nahe liegenden, aber technisch schwer umsetzbaren Kombination aus Preis- und Qualitätsregulierung vor. Eine Möglichkeit besteht darin, einen Höchstpreis und gleichzeitig einen bestimmten Prozentsatz der Gesamtkosten als Höchstgewinn vorzugeben. Im anderen Fall wird ein Höchstpreis mit einer Obergrenze für den Gewinn je verkauftem Netzzugangsrecht kombiniert. Durch diese Instrumente kommt es zur Wohlfahrtsmaximierung, die bei Einsatz der Einzelinstrumente nicht gegeben ist.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Poschingerstr. 5, 81679 München Telefon: 089/92240, Telefax: 089/985369

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