Pressemitteilung |

Qualitätsberichte von Krankenhäusern im Internet / Selbstlob stimmt oder stinkt?

(Heppenheim) - Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) rät, Rat bei Selbsthilfegruppen einzuholen Zu sehr viel Vorsicht im Umgang mit Qualitätsberichten von Krankenhäusern im Internet fordert die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) auf. Die Qualitätskriterien würden unter anderem. von einem Institut mit dem Namen KTQ, Krankenhaus Transparenz und Qualität, vergeben. Dieses Institut wurde von der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, wie Krankenhausgesellschaften, Ärzteverbände, Pflegeverbände, Krankenkassen, gegründet. Die Qualitätsund Prüfkriterien wurden von der Selbstverwaltung bestimmt. Die für das KTQ Qualitätssystem zuständigen Trainer, Visitoren und Prüfinstitute werden von dem Institut ausgebildet und geprüft. Das Institut prüfe sich also selbst - von einer neutralen Qualitätskontrolle könne daher keine Rede sein.

Dementsprechend seien die Qualitätsberichte, die nun seit dem 1. 9. 2005 von der einzelnen stationären Einrichtung abgegeben werden müssen, infrage zu stellen, kritisierte die Patientenvertretung. Hinzu komme, dass die Professionals in den Einrichtungen sich sehr oft einer Veränderungen der Prozesse zu Gunsten einer verbesserten Qualität widersetzen und auch keine Transparenz der Abläufe der Behandlung schaffen.

Nach den Erfahrungen eines Mitgliedsverbandes der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) der Qualitätsberichte im Internet für sein Fachgebiet, die Kehlkopfverengung bei Kindern, testete, wurden im Internet gerade einmal 5 Kliniken angegeben. Dies waren jedoch genau diejenigen Kliniken, die die Selbsthilfe aufgrund ihrer Erfahrungen auf keinen Fall empfehlen würde. Die DGVP forderte, den Maßstab offen zu legen, nach dem in den Kliniken Qualität beschrieben werde und kritisierte, dass Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die Qualitätsberichte im Internet ungeprüft als Informationsquelle empfehle.

Die Patientenvertretung rät dagegen, sich zunächst bei den Selbsthilfegruppen des jeweiligen Krankheitsbildes zu informieren, wenn man Kliniken oder auch Ärzte sucht. Hier sei die Erfahrung mit dem Krankheitsbild gebündelt. Durch den intensiven Austausch der Betroffenen untereinander sei eine aktuelle Qualitätsbeurteilung eher gesichert als durch Eigenlob der Kliniken im Internet“, bzw. durch schön gefärbte und damit irritierende Qualitätsberichte, stellte die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Lehrstr. 6, 64646 Heppenheim Telefon: 06252/94298-0, Telefax: 06252/94298-29

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