Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Rauchgase - Unterschätzte Gefahr im OP?!

(Berlin) - SPECTARIS macht auf Auswirkungen von entstehenden Gasen bei chirurgischen Eingriffen und Schutzmaßnahmen aufmerksam
Bei Operationen können bei chirurgischen Verfahren, bei denen durch Hitzeeinwirkung oder durch Ultraschall beispielsweise Gewebe getrennt wird, gefährliche Rauche entstehen. Diese so genannten chirurgischen Rauchgase enthalten gas- und dampfförmige sowie partikuläre Schadstoffe und können für Operateur und Krankenschwester gesundheitsgefährdend sein.
Die Rauche stellen vordergründig eine geruchliche Belästigung und eine Behinderung der Sicht bei der Operation dar. Es fragen sich jedoch nur wenige Betroffene, ob sie auch mit gesundheitlichen Auswirkungen rechnen müssen. Obwohl die Zusammensetzung der Gase erforscht ist, gibt es derzeit keine Studien darüber, in welchem Ausmaß sich die freigesetzten Stoffe gesundheitlich auswirken. Auch ist nicht gesetzlich festgehalten, dass das OP-Personal vor den Gasen geschützt werden muss.
Die Verdampfung von Gewebe über Laser oder elektrochirurgische Eingriffe setzt Rauch und Aerosole frei, die große Mengen an Partikeln enthalten können. Es kann sich um intakte Zellen, Zellfragmente, Blutzellen und um virale DNA-Fragmente handeln. Des Weiteren können sich mit dem Rauch Bakterien und Viren verbreiten. Laut einer Untersuchung der Berufsgenossenschaft für den Gesundheitsdienst kann Chirurgischer Rauch dosisabhängig Symptome einer akuten Intoxikation in Form von Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Übelkeit, Muskelschwäche sowie auch Reizungen der Augen und der Atemwege verursachen. Insbesondere Asthmatiker reagieren recht häufig empfindlich auf eingeatmete Partikel.
Auch wenn es derzeit keine belastbaren wissenschaftlichen Studien zu den Auswirkungen der Rauchgase gibt, wird empfohlen, das OP-Personal durch Schutzmaßnahmen wie Rauchgasabsaugungen zu schützen. Bislang wurden Maßnahmen zur deren Verringerung weder konsequent getroffen noch gesetzlich gefordert werden, auch wenn bisher, vor allem von nicht behördlichen Institutionen und Berufsverbänden, verschiedentlich Empfehlungen publiziert worden sind.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Pressestelle Werderscher Markt 15, 10117 Berlin Telefon: (030) 414021-0, Fax: (030) 414021-33

(sy)

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