Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE)

Raus aus dem deutschen Krähwinkel / Bildung als nationale Investition verankern

(Berlin) - „Deutschland braucht dringend eine nationale Bildungsstrategie, die insbesondere die Ausgaben für das Bildungswesen als Investitionen in die ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung der Gesellschaft ausweist“, erklärte der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger aus Anlass der heutigen (14. September) Veröffentlichung des OECD-Bildungsreports 2004. „Auf dieses Ziel müssen Bund und Länder gemeinsam hinarbeiten.“ Es sei unerträglich, so Eckinger, dieses wichtige Feld zum Zankacker zwischen Bund und Ländern machen zu wollen. „Die Fingerhakelperspektive der Föderalismuskommission lässt derzeit leider keine großen Hoffnungen aufkommen. Statt Machtgerangel im Krähwinkel deutscher Kleinstaaterei braucht Deutschland einen kooperativen Föderalismus, in dem Bildungspolitik ganz oben an steht“, bekräftigt der VBE-Bundesvorsitzende. „Der OECD-Bildungsreport ist die internationale Messlatte, an der sich die deutsche Bildungspolitik erfreulicherweise reiben muss. Der Druck ist hilfreich“, so Eckinger.

„Eine nationale Bildungsstrategie muss sich vor allem auf die Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit konzentrieren“, sagte Ludwig Eckinger. „Auf den Anfang kommt es an, deshalb müssen Elementar- und Primarbereich als Teil des Bildungssystems begriffen und deutlich mehr gestärkt werden. Die heterogene Lernkultur muss auch in der Sekundarstufe bestimmend werden, wenn jeder Schüler unabhängig von seiner sozialen Herkunft seine Bildungskarriere gestalten soll.“ Eckinger machte klar, der dringend notwendige gesellschaftliche Konsens in der Bildungsstrategie gelinge besser, wenn die Bildungspolitik vom Kopf auf die Füße gestellt werde. „Bildungskarrieren werden nicht in der Sekundarstufe II angelegt, sondern in den frühen Jahren des Schulbesuchs. Das ist der Blickwinkel, der für die gesamte Gesellschaft von höchstem Interesse ist.“

Dagegen über eine Verschlechterung der Lehrergehälter das deutsche Bildungssystem verbessern zu wollen, bezeichnete der VBE-Bundesvorsitzende als „simpel und lächerlich“.

Quelle und Kontaktadresse:
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