Pressemitteilung | Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID)

Russischer Importstopp für Lebensmittel / Neben Fundamentalfaktoren sind politische Ereignisse die maßgeblichen Einflussfaktoren für Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise

(Berlin) - Das von Russland verhängte Einfuhrverbot für Lebensmittel macht deutlich, welche Entwicklungen eine tatsächliche Auswirkung auf die Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise haben. Auch wenn die ölsaatenverarbeitende Industrie zurzeit von den Sanktionen nicht betroffen ist, zeigt die aktuelle Situation, dass neben den Fundamentalfaktoren Wetterverhältnisse und Ernte(erwartung), den veränderten Konsumgewohnheiten sowie den steigenden Energiepreisen auch die politischen Rahmenbedingungen einen erheblichen Einfluss auf die Preise haben.

"Dass Biokraftstoffe eine preistreibende Wirkung auf agrarische Rohstoffe haben ist hingegen ein Mythos, der von den tatsächlichen Einflussfaktoren auf die Agrarpreise und die Sicherung der Welternährung ablenkt", so Wilhelm F. Thywissen, Präsident von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland. So stellen die Autoren der jüngst veröffentlichten Studie "Biofuels: Agricultural commodity prices, food security and resource use" Prof. Dr. Dr. h.c. Harald von Witzke und Dr. Steffen Noleppa fest: "Es steht außer Frage, dass auch Biokraftstoffe die Nachfrage nach Agrarprodukten erhöhen. Die tatsächlichen Auswirkungen der Biokraftstofferzeugung und deren Verbrauch zu bestimmen, erfordert noch weitere Forschungsanstrengungen. Dennoch ist heute schon offensichtlich, dass der Effekt der Biokraftstoffe auf Preise und Beanspruchung von Ressourcen vergleichsweise gering ist."

Im Fall der Ölsaaten ist der Preis maßgeblich von der Erntemenge und der Qualität des Rohstoffs abhängig. Das Preisniveau von Raps hat sich in den vergangenen zwei Jahren erheblich abgeschwächt, bei einer im Wesentlichen gleichbleibenden Biokraftstoffproduktion:

Tabelle:
Rapspreise (im Erntemonat Juli)
16.7.2012: 504 EUR / Tonne
08.7.2013: 406 EUR / Tonne
01.7.2014: 340 EUR / Tonne

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID) Pressestelle Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625900, Fax: (030) 72625999

(sy)

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